Saison 2019/20: Vorbereitung 3. Mannschaft

Vorbereitung der Dritten:
Trainingslager, Integration, Brötchenturnier

 

Teil 1: 9.8.2019

Sommerpause, nur weil das Spiellokal geschlossen ist? Nicht für die Dritte! Schließlich sind wir aufgestiegen, wissen nicht, was uns in der höheren Spielklasse erwartet. Da gibt es nur eines: Intensive Vorbereitung in einem Trainingslager. Mannschaftsführer Jochen rief, und acht Spieler, fast die gesamte Mannschaft, kamen. Jochen hatte das Quartier ausgewählt, das wir schon von früheren Gelegenheiten kannten: Den „Schwan“ in Liblar.

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Gerd Perrey, Werner Baumgarten, Gottfried Jung (von hinten), Günther Klughardt, Werner Friedrich, Jochen Haupt, Klaus Jödden, im Fenster gespiegelt: Werner Rost
Foto: Werner Rost

 

Zunächst lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Integration“: Zwei Werners mussten in die Mannschaft eingegliedert werden. Beides gelang. Der Neuzugang bzw. Wiederkehrer Werner Baumgarten wurde freundschaftlich aufgenommen, zudem überzeugte er auch spielerisch, indem er das Trainingsturnier gewann. Gespannt war man auf das Auftreten des Werner Rost, der sich ja aus den höheren Gefilden der 1. Mannschaft hinab bequemt hatte. Aber auch er wurde freundschaftlich behandelt, will man dem Pressewart doch keinen Anlass zu negativen Presseberichten geben.

Anschließend wurde mit dem Spielen begonnen. Das Rutschsystem über vier Tische war für uns alte Leute schon eine Herausforderung, aber mit Mühe schafften wir das. Es wurde hart gekämpft, aber auch mal hin und wieder eine Bemerkung zu einer noch laufenden Partie gemacht und geduldet, eben Wirtshaus-Schach in Vollendung. Nach sieben Runden Schnellschach hatte sich Werner Baumgarten ungeschlagen (5 Siege, 2 Remis) vor Werner Rost (ebenfalls 5 Siege; aber ein Remis, eine Niederlage) den Turniersieg geholt.

Da in einer Partie Grobs Angriff erfolgreich angewandt wurde, wollten wir diese eher seltene Eröffnung näher beleuchten. Und da gewannen wir die Erleuchtung, warum Grobs Angriff in Großmeisterkreisen gemieden wird wie die Pest. ..

Da wir uns fast alle auch als Mannschaft für das Brötchenturnier melden wollen, wurde auch das Brötchenessen am Brett geübt, mit vollem Mund , einigen Kölsch und vollem Erfolg. Die Organisation dieses Schmauses war perfekt, sie passierte ohne großes Tamtam. Vielleicht können sich die Organisatoren des großen Brötchenturniers da etwas abgucken.

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      Foto: Werner Rost

 

Fazit: Ein gelungener Abend, Integration geglückt, Spielpraxis gesammelt, Brötchen vertilgt. Was will man mehr?

Jochen Haupt / Werner Rost

 

Teil 2: 16.8.2019

Wieder hatte unser Mannschaftsführer Jochen eine Teambuilding-Maßnahme angeordnet. Er kann halt seine berufliche Vergangenheit als Personalleiter nicht verleugnen. Diesmal lauteten die Spielregeln:

  • Es muss auch ohne Mannschaftsführer laufen – Jochen blieb daher dem Trainingscamp fern.
  • Bundesliga im Fernsehen hat gefälligst niemanden zu interessieren – hier geht es um wichtigeres als Bayern München: Schach!
  • Es sollen Mitglieder, die evtl. mal bei uns aushelfen dürfen, mit den Gepflogenheiten der 3. Mannschaft bekannt gemacht werden.

Und so versammelten wir uns wieder, diesmal mit Bernd und Gerald (alphabetische Reihenfolge!), die uns kennen lernen sollten. Teambuilding eben. Allerdings hatten wir auch zwei „Verluste“, einer stillschweigend und einer „unpässlich“ (heimlich doch Bundesliga geschaut?)

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von links: Werner Rost, Werner Friedrich, Gerald Kirste, Bernd Dossen-Horn, Gottfried Jung, Günther Klughardt
Foto: privat - die Wirtin

Ansonsten ging alles gut: Bernd und Gerald integrierten sich perfekt, die Mettbrötchen mit Zwiebeln labten uns und veredelten das Kölsch, und auch das Turnier – wegen der geringeren Teilnehmerzahl diesmal 15 Minuten Bedenkzeit – machte mächtig Spaß. Diesmal siegte Günther, knapp vor den punktgleichen Gerald und Werner Friedrich, aber das nur nebenbei ...

Werner Rost

SVE 3 - Die Dritte beendet die Saison mit einem gnadenlosen 6:0

Dass wir gegen die Dritte von Kerpen als Favoriten antraten, war klar. Die Mannschaft besteht fast ausschließlich aus noch relativ unerfahrenen Jugendlichen, die zum Teil ihre erste Saison in den Mannschaftskämpfen erleben. Sie konnten in den bisherigen Treffen immerhin zwei Vereine hinter sich lassen, ein achtbarer Erfolg für die jungen Spieler.

So war die größte Herausforderung für uns zunächst die Anfahrt. In Kerpen fand der berühmte Trödelmarkt statt, die gesamte Innenstadt war gesperrt. Glücklicherweise hatte Alphons das schon vor einigen Tagen als mögliches Problem erkannt. Und wir konnten uns darauf einstellen. So pirschten wir uns über Nörvenich von Westen her an das Spiellokal heran, es wäre auch wesentlich einfacher gegangen, aber egal, auch diese Aufgabe haben wir gelöst.

Gegen unsere starke Truppe hatten die Nachwuchsspieler von Kerpen jedoch keine Chance. Wir waren an jedem Brett um mindestens 400 Punkte DWZ höher eingestuft, und entsprechend glatt gingen wir schnell mit 3:0 in Führung. An den Brettern 4 (Gerhard), 5 (Roland) und 6 (Bernd) dauerte es jeweils nur eine knappe Stunde.

Mehr Widerstand als erwartet leisteten die Bretter 1-3. Alphons am Spitzenbrett hatte heute keine besonderen Ideen, erkannte aber, dass bei Abtausch möglichst vieler Figuren ein gewonnenes Endspiel herauskäme, und hatte mit dieser Einschätzung Recht. Jan tat sich erstaunlich schwer, ich vermute, er war nicht ganz ausgeschlafen heute morgen gestartet, immerhin konnte er einen kleinen positionellen Vorteil erringen, es wurde für seinen Gegner immer schwieriger, einen isolierten Bauern zu verteidigen, und so gab dieser etwas frühzeitig die Partie auf. Günther stand zwischenzeitlich gar nicht besonders gut, aber in aller Ruhe brachte er seinen König mit insgesamt etwa 6 oder 7 Zügen von Feld g1 bis nach c3, sein Gegner tat nichts, dann konnte Günther viel Material gewinnen, sein Gegner gab sich ebenfalls geschlagen, und nach nicht einmal 2 Stunden war der 6:0 – Sieg perfekt.

Den erfolgreichen Saisonabschluss feierten wir dann beim Italiener in Liblar.

SVE 3 - Die Dritte sichert den Gruppensieg endgültig

Der Aufstieg war uns schon vor Beginn dieser Runde sicher, mit dem heutigen Sieg gegen Pulheim steht schon vor der letzten Runde sicher fest, dass wir die Saison als Gruppensieger beenden werden.

Unsere Gegner kamen nur mit fünf Spielern an, Brett 1 ließen sie frei, hätte doch der potentielle Gegner von Alphons eine um etwa 350 Punkte niedrigere DWZ mitgebracht. So starteten wir mit einem Punkt Vorsprung, doch dank einer miserablen Partie von mir – kaum Partie zu nennen, nach 22 Zügen gab ich bereits auf – stand es bald 1:1.

Dann kamen aber unsere sicheren Punktelieferanten in Fahrt. Günther ( fünf Punkte aus fünf Partien) setzte seinen Gegner mit einer Reihe von Schachgeboten so unter Druck, dass dieser nur mit einem Figurenopfer das Matt abwehren konnte. Das reicht nach einigem Figurentausch schnell zum Sieg. Jan (sechs aus sechs) spielte eine mutige Angriffspartie mit Fesselungen kreuz und quer. Höhepunkt seiner Kombinationen war das „Angebot“ eines vergifteten Springers, die Annahme hätte zum Matt geführt, aber so gewann Jan zwei Figuren, ein tolles Ende dieser Partie und gleichzeitig der vorzeitige Mannschaftssieg.

Werner spielte mal wieder eine Blitzpartie, nach 30 Zügen hatte er noch 1 Stunde und 41 Minuten auf der Uhr, also eine Minute mehr als zu Beginn der Partie. Das wurde dann aber von seinem Gegner bestraft, Werner verlor die Dame, es kam zu einem Endspiel mit je zwei Bauern, Werner hatte noch seine beiden Türme, der Gegner Dame und Läufer. Dann musste er auch noch einen Turm gegen den Läufer geben, also blieb Dame gegen Turm übrig. Doch der junge Pulheimer Spieler verlor die Nerven, Werner erzwang den Tausch des Turmes gegen die Dame - Remis. Glück gehabt.

Gerhard musste am längsten kämpfen, er spielte sehr solide, gewann zwar kein Material, aber verbesserte ständig seine Stellung, bis er seinem gedeckten Freibauern in eine zweite Dame umwandeln konnte, was ihm einen ganzen Turm einbrachte. Kurz darauf konnte er alle restlichen Figuren des Gegners abtauschen, alleine sein Turm blieb übrig. Endlich ein sicherer Punkt für Gerhard, der in den vorherigen Partien etwas unglücklich agiert hatte – Glückwunsch!

Damit sind wir endgültig und ungeschlagen Gruppensieger. Zwar bleibt uns Euskirchen dicht auf den Fersen. Sie haben aber gegen uns verloren, und damit zwei Punkte Rückstand. Wegen unseres Sieges im direkten Vergleich stehen sie also auf jeden Fall hinter uns, auch wenn wir den letzten Kampf gegen Kerpen verlieren sollten. Aber wir sind natürlich fest entschlossen, auch dort beide Punkte zu holen.

Jochen Haupt