Dass wir gegen die Dritte von Kerpen als Favoriten antraten, war klar. Die Mannschaft besteht fast ausschließlich aus noch relativ unerfahrenen Jugendlichen, die zum Teil ihre erste Saison in den Mannschaftskämpfen erleben. Sie konnten in den bisherigen Treffen immerhin zwei Vereine hinter sich lassen, ein achtbarer Erfolg für die jungen Spieler.
So war die größte Herausforderung für uns zunächst die Anfahrt. In Kerpen fand der berühmte Trödelmarkt statt, die gesamte Innenstadt war gesperrt. Glücklicherweise hatte Alphons das schon vor einigen Tagen als mögliches Problem erkannt. Und wir konnten uns darauf einstellen. So pirschten wir uns über Nörvenich von Westen her an das Spiellokal heran, es wäre auch wesentlich einfacher gegangen, aber egal, auch diese Aufgabe haben wir gelöst.
Gegen unsere starke Truppe hatten die Nachwuchsspieler von Kerpen jedoch keine Chance. Wir waren an jedem Brett um mindestens 400 Punkte DWZ höher eingestuft, und entsprechend glatt gingen wir schnell mit 3:0 in Führung. An den Brettern 4 (Gerhard), 5 (Roland) und 6 (Bernd) dauerte es jeweils nur eine knappe Stunde.
Mehr Widerstand als erwartet leisteten die Bretter 1-3. Alphons am Spitzenbrett hatte heute keine besonderen Ideen, erkannte aber, dass bei Abtausch möglichst vieler Figuren ein gewonnenes Endspiel herauskäme, und hatte mit dieser Einschätzung Recht. Jan tat sich erstaunlich schwer, ich vermute, er war nicht ganz ausgeschlafen heute morgen gestartet, immerhin konnte er einen kleinen positionellen Vorteil erringen, es wurde für seinen Gegner immer schwieriger, einen isolierten Bauern zu verteidigen, und so gab dieser etwas frühzeitig die Partie auf. Günther stand zwischenzeitlich gar nicht besonders gut, aber in aller Ruhe brachte er seinen König mit insgesamt etwa 6 oder 7 Zügen von Feld g1 bis nach c3, sein Gegner tat nichts, dann konnte Günther viel Material gewinnen, sein Gegner gab sich ebenfalls geschlagen, und nach nicht einmal 2 Stunden war der 6:0 – Sieg perfekt.
Den erfolgreichen Saisonabschluss feierten wir dann beim Italiener in Liblar.