Niederlage gegen Porz

Frauenpower

 

Porz 9 – die neunte Mannschaft – was soll da schon passieren, sollte man meinen. Aber es passierte doch. Unsere Gäste erschienen mit drei Frauen, ungewöhnlich für eine Schachmannschaft, aber natürlich sehr sympathisch. Beide Teams mussten ein Brett frei lassen. So konnte Andreas Schnitzler schon mal seine Sachen packen. Schon bald gerieten wir leider in Rückstand: An Brett acht übersah Leonhard Moske eine Bauerngabel seines jungen Gegners: Figur futsch, Partie futsch, 1:2. Wenig später remisierte Peter an Brett eins, in seiner jugoslawischen Eröffnung agiert er regelmäßig sehr sicher, auf Peter ist Verlass. Währenddessen geriet ich gegen meine Gegnerin mehr und mehr in Nachteil, ein grober Fehler führte zu Figurenverlust und auch mein folgendes Hin- und Hergeschiebe hätte ich mir eigentlich sparen können. Somit waren wir mit zwei Punkten in Rückstand.

 

Für einen Lichtstreif am Horizont sorgte nun Gottfried Jung. Er hatte mit Königsgambit eröffnet, eine Eröffnung, in der sich seine Gegnerin nicht sonderlich auskannte. Sehr schnell entwickelte er ein trickreiches Figurenspiel, erhöhte mehr und mehr den Druck und gewann am Ende sehr sicher. Sehenswert auch Günther Klughardts Partie an Brett vier. Sein Gegner zerfetzte mittels eines Figurenopfers Günthers Rochadestellung, „Tag der offenen Tür“ schoss es mir durch den Kopf. Günther wehrte sich heftig, verlor dabei aber zu viele Bauern. Trotz Mehrfigur war er materiell deutlich im Nachteil und musste schließlich die Waffen strecken.

 

Somit war der Mannschaftskampf verloren. Dennoch kämpfte Jochen Haupt noch lange weiter. Wann hat er schon mal die Gelegenheit, gegen eine junge sympathische Dame zu spielen? Allerdings hatte er sich glücklich aus einer Verluststellung herausgewunden, seine Gegnerin hatte die stärkste Fortsetzung verpasst. Nun spielten Jochens Figuren optimal zusammen, er erhielt Angriff und gewann.

 

Diese Niederlage bringt uns wieder in Abstiegsgefahr. Allerdings haben wir es selbst in der Hand, am letzten Spieltag durch einen Sieg über Kerpen die Klasse zu halten.

 

Werner Rost

 

Knappe 3:5 Niederlage der Dritten gegen den Spitzenreiter

Schach und Halma (Erklärung folgt weiter unten), wir versuchten alles, aber der Spitzenreiter Brühl setzte sich durch. Unsere Gegner waren einfach zu stark.

 

Sehr schnell zeigte sich das an den unteren Brettern, unsere drei Nachwuchshoffnungen Christian, Viktor und Leonhard hatten es jeder mit ganz erfahrenen, 200 bis 300 Punkte stärkeren Senioren zu tun, und mussten sehr schnell die Waffen strecken. Gottfried patzte leider in der Eröffnung, konnte aber in der Folge den Fehler (Bauernverlust) doch wieder ausgleichen, dabei musste er aber praktisch alles abtauschen, so dass bei dem verbleibenden Material auf beiden Seiten ein Remis die logische Konsequenz war.

 

Dann erwischte es mich. Mein Gegner, der uns gut bekannte HJ Wolf, der schon verschiedentlich auch bei uns an den Spielabenden zu Gast war, ließ mir keine Chance. In bereits gefährdeter Lage versuchte ich einen Zentrumsdurchbruch, der aber nur zum Verlust zweier Bauern führte, und bald gab ich auf. Damit stand der Sieg der Brühler bereits fest. Kurz darauf konnte Werner einen Sieg melden. Er hatte seinen gleichwertigen Gegner schon einige Zeit schön unter Druck gesetzt, so dass dieser einen groben Patzer beging und eine Figur einstellte. Gute Leistung - Glückwunsch.

 

Noch besser machte es Peter!! Gewohnt sichere Eröffnung, Abtausch von viel Material, und dann plötzlich den Gegner überraschen, das gelang ihm heute mal wieder überzeugend. Zum Schluss blieb er mit einem Qualitätsgewinn Sieger und holte den zweiten Siegpunkt für uns – ebenfalls Glückwunsch!

 

Diese sieben Partien dauerten alle nicht so sehr lang, und wir richteten uns schon auf eine frühe Heimfahrt, aber Günther kämpfte noch einen fast aussichtslosen Kampf um ein Remis (einen Bauern hatte er schon verloren). Sein Gegner wollte unbedingt den vollen Punkt, hatte aber auch nicht den Mut zu einem wirklichen finalen Schlag. Die Partie zog sich hin, etwa eineinhalb Stunden passierte eigentlich gar nichts. Die Zuschauer brachten sogar schon die Frage nach der 50-Züge-Regel auf. Dann wurden wieder zwei Bauern getauscht, aber dabei geriet Günthers Dame so ins Abseits, dass sein junger Gegner sie mit einem Turm so absperren konnte, dass Günther diese nicht mehr wie geplant zur Verteidigung zurückholen konnte – EIGENTLICH!!! Aber Plan ist Plan. Jetzt änderte Günther die Spielart: In Halma-Manier übersprang die Dame den gegnerischen Turm und eilte zur Königsverteidigung zurück, und beide merkten es nicht, der Gegner war wohl irgendwie enttäuscht über den fehlgeschlagenen Angriff und bot nach einigen weiteren Zügen etwas resigniert endlich Remis. Ein fast unglaubliches Partieende, aber für den Ausgang des Mannschaftskampfes glücklicherweise ohne größere Bedeutung.

 

Insgesamt geht die 3 : 5 Niederlage in Ordnung, der Spitzenreiter war zu stark für uns. In der Tabelle liegen wir weiterhin auf einem Mittelplatz, die anderen Kämpfe liefen sehr gut für uns und bei drei noch ausstehenden Spieltagen haben wir weiterhin vier bzw fünf Punkte Vorsprung vor den beiden Abstiegskandidaten, die also alle Spiele gewinnen müssten, um uns noch zu gefährden. Das ist wohl ausgeschlossen, der Klassenerhalt ist uns so gut wie sicher.

 

Unser nächstes Spiel findet schon am 13 März statt, also Dritte: Termin vormerken, gegen unseren nächsten Gegner (Porz 9) stehen die Chancen besser!

 

Jochen Haupt

 

Erftstadt III - Dormagen II 4:4

Alle spielen für die Dritte

 

Das Jahr beginnt gut für uns. Wir konnten fast in Bestbesetzung antreten, aber auch unser Gegner Dormagen hatte alle Mann an Bord. Nach DWZ waren sie uns deutlich überlegen, aber es lief gut, Werner konnte schon nach etwa einer halben Stunde den ersten Punkt für uns melden. Bald aber zeichnete sich ab, dass Günther einen zu starken Gegner erwischt hatte. Zwar kämpfte er tapfer, aber Bauer um Bauer ging verloren, bis er zu Recht die Partie aufgab. Dann erreichten Peter und Andreas sicher jeweils Remis, die deutlich stärkeren Gegner dürften damit nicht ganz zufrieden sein.

 

Die restlichen vier Partien zogen sich hin, ein klarer Vorteil war nirgends gegeben, lediglich Lukas stand positionell besser. Wir boten Remis für alle laufenden Partien, natürlich zum Leidwesen von Lukas, der nun bereits zum zweiten Male der Mannschaftsraison zuliebe in aussichtsreicher Lage auf den vollen Punkt verzichtete. (Anmerkung: Wir konnten ihm hinterher beim gemeinsamen Kaffeetrinken nur empfehlen, etwas schneller zu spielen, er konterte, dass wir lieber etwas länger nachdenken sollten). Anerkennung besonders für Gottfried, der auch nach der fünften Runde noch ungeschlagen ist, sowie für Nadine, die nach langer Wettkampfpause eine sichere Partie spielte.

 

Insgesamt lief der Spieltag hervorragend für uns, alle zusätzlich zu Dormagen hinter uns liegenden Mannschaften (Müngersdorf, Kerpen und Berrenrath) haben verloren und liegen nun jeweils vier bzw. fünf Punkte hinter uns. Da scheint ein spannender Dreikampf um die zwei Abstiegsplätze zu kommen. Entsprechend vergrößert sich natürlich auch der Abstand zur Tabellenspitze, aber aufsteigen wollen wir ja eh nicht, und ein ruhiger Mittelplatz scheint uns schon fast sicher zu sein.

 

Der nächste Spieltag liegt noch relativ weit entfernt, zunächst stehen nun die Karnevalstage an, zu denen ich viel Spaß wünsche. Am 21. Februar spielen wir gegen Brühl, ich hoffe, dass dann auch unsere Youngster (Christian, Viktor, Leonhard) wieder dabei sind.

 

Jochen Haupt

10.1.2016