SVE 3 - Dritte gewinnt Krimi gegen Berrenrath

Krimi in Berrenrath – Die Dritte gewinnt 16:15

Wer immer noch glaubt, Schach ist ein geruhsames Püppchen-Schieben , möglichst bei einer Tasse Kaffee, der hat noch keinen Mannschaftskampf unserer Dritten miterlebt. Waren schon die bisherigen Wettkämpfe spannend genug (siehe die entsprechenden Berichte), so war es heute höchste Dramatik und Spannung pur, ein echter Krimi der Extraklasse.

Zunächst ging es ganz ruhig los. Unser Gegner trat nur mit sieben Mann an, nach 30 Minuten hatte Werner Friedrich (ausgerechnet ihn hatte es getroffen, keiner spielt doch so gerne wie er) den ersten Sieg verbucht. Sein Gegner traf etwa 10 Minuten nach der Zeitkontrolle ein, zu spät!! – Werner Nummer eins im Glück.

Günther trug allerdings recht schnell durch Figurenverlust dazu bei, dass der Zwischenstand wieder ausgeglichen war. Er wehrte sich zwar noch, aber bald war er erlöst und konnte in der Folgezeit mit Werner Friedrich Übungspartien spielen.

Alle anderen Partien standen gut für uns, zumindest aber ausgeglichen, es sah nach einem deutlichen Sieg aus. Aber jetzt ging es los. Werner Baumgarten plötzlich in aussichtsloser Lage, starker Angriff seines Gegners am Königsflügel. Aber als alles verloren schien, verpatzte der Berrenrather den Angriff, Werner konnte ausgleichen, Remis!! – Werner Nummer zwei im Glück.

Gerhard ließ auch heute keinen Zweifel an seinen Fähigkeiten, sicher beherrschte er die Partie, und brachte uns wieder in Führung. Er hat sich vom Maskottchen zum Topscorer (3 aus 3) entwickelt. Wenn doch alle so ruhig ihren Vorteil verwerten würden.

Das brachte nun aber Gottfried auf den Gedanken, eine sichere Partie nicht einfach durch den Gewinn von ein oder zwei Bauern für sich zu entscheiden, sondern in einer schneidigen Angriffskombination dem Gegner mal zu zeigen, wie schön Schach sein kann. Leider verlor er dabei ein Pferd, und Attacke ohne Pferd ist eben nur Stolperei zu Fuß. Er stolperte nicht nur, er fiel, wieder war das Ergebnis ausgeglichen.

Als nächster meldete Roland ein Remis, er hatte alles versucht, den Gegner auch mehrfach in Bedrängnis gebracht, aber irgendwie schaffte der es immer, im entscheidenden Moment einen Figurentausch zu erzwingen, bis einfach kein Material mehr übrig war.

Bei den letzten beiden Partien hätten wir gerne Remis geboten, aber wegen des kampflosen Ausgangs einer Partie hätte das für Berrenrath ja den sofortigen Gesamtverlust bedeutet, so mussten beide weiter spielen. Klaus hatte es sehr schwer, da sein Gegner einen sehr starken Angriff inszenierte. Aber im entscheidenden Augenblick verließ auch ihn die Übersicht, Klaus konnte bis auf je einen Turm alle Figuren tauschen, das Endspiel beherrschte er besser als der Berrenrather, und so ging diese Partie nach fünf Stunden Remis aus – Glück für uns.

Jetzt hing alles an der Partie von Werner Nummer drei (Rost). Erst war Werner klar im Vorteil, dann überraschte sein Gegner plötzlich mit Mattangriff oder Damengewinn, Werner konnte sich mit dem Verlust eines Läufers noch so gerade retten. Beide Spieler patzten abwechselnd, im Endeffekt wurden bis auf den Berrenrather Läufer alle Figuren getauscht, aber Werner hatte immerhin drei Bauern plus. Nachdem der Gegner fast alle von Werners Bauern geschlagen hatte, musst er den Läufer gegen den vorletzten Bauern tauschen, beide zogen gleichzeitig ihren letzten Bauern zur Dame ein, fünfeinhalb Stunden gespielt, auch hier Remis, auch Werner Nummer drei im Glück.

Endstand also 4:4, nach alter Zählweise hätten wir nach Berliner Wertung verloren, aber nach der neueren Wertung haben wir 16:15 gewonnen. Wir stehen jetzt relativ gesichert im Mittelfeld, vielleicht trägt das dazu bei, dass der nächste Kampf etwas geruhsamer verläuft, mir wäre es Recht.


Jochen Haupt

Danke, Jochen, für diesen launischen und absolut zutreffenden Bericht. Auch wenn es in unserer Mannschaft schon nahezu selbstverständlich ist: Die gesamte Mannschaft fieberte bis zum Schluss mit - fünfeinhalb Stunden lang! Und nicht nur das: Da im Vorfeld 9 Spieler einsatzbereit waren, setzte Jochen aus. Dennoch fuhr er als Zuschauer mit und sorgte als Wettkampfleiter für einen reibungslosen Ablauf des Mannschaftskampfes. Was allerdings nicht allzu schwierig war, schließlich verstehen wir uns mit unseren Gastgebern ausgezeichnet, einige nehmen ja regelmäßig an unserer offenen Stadtmeisterschaft teil.


Werner Rost

Der Bericht der Berrenrather