Die Dritte hält sich in der Bezirksklasse

 

Das Hauptziel wurde erreicht: Die Dritte hält sich in der Bezirksklasse, das war wichtig, damit jede unserer Mannschaften auch in der kommenden Saison in einer eigenen Klasse antreten kann. Der Verein ist damit weiter in jeder Spielklasse des Schachbezirks sowie in der Mittelrheinliga vertreten. So können alle Spieler in einem Wettbewerb teilnehmen, der ihrer individuellen Spielstärke entspricht.

 

Die Saison lief nicht besonders gut für uns, und auch der letzte Spieltag brachte uns eine 3:5 Niederlage gegen Kerpen, da hatten wir eigentlich mehr erhofft. Wir müssen leider einsehen, dass wir in dieser Klasse mit der Mannschaft dieses Jahres zu den schwächsten Teilnehmern gehörten. Die Berichte zu den einzelnen Spieltagen stehen ja schon auf unserer Homepage, darum erspare ich mir hier Einzelheiten dazu. Als Fazit kann man festhalten:

 

Gottfried spielte eine sehr gute Saison, auch Peter konnte seine in der vorigen Saison verloren gegangenen DWZ-Punkte weitgehend zurückerobern. Dominik und Christian konnten sich etwas verbessern, Andreas hielt seine Zahl, der Rest der Mannschaft spielte mehr oder weniger unter den Erwartungen.

 

Die Mannschaft ist in der Lage, in der Bezirksklasse zu bestehen, und es war erfreulich, dass alle sehr zuverlässig an den Spieltagen zur Verfügung standen (wenn nicht einer verschläft!!), wir haben nur drei mal einen Ersatzspieler gebraucht, doch ohne einen guten zusätzlichen Spieler dürfte es auch im nächsten Jahr wieder sehr eng für uns werden.

 

Ausspruch eines unbekannten Schachspielers:

 

Ich glaube fest an das Glück – Anders ist der Erfolg meiner Gegner nicht zu erklären.

 

Wir wollen nicht auf das Glück warten, wir werden auch in der nächsten Saison als geschlossene Mannschaft antreten und die nötigen Punkte holen – egal, wie stark die Gegner sein werden.

 

Für die Dritte

Jochen Haupt

Die Götter spielen mit der Dritten

 

Dieser Satz ist ebenso zweideutig wie das Delphische Orakel. Es ist schön, wenn sie mit uns spielen, weniger schön, wenn sie nur mit uns spielen.

 

Heute haben sie zunächst das erstere getan. Wir haben endlich den ersten Mannschaftskampf gewonnen!! Und das gegen Müngersdorf, ein altbekannter Gegner mit einer eigentlich überlegenen Mannschaft – an den ersten fünf Brettern durchweg ca 100 bis 150 Punkte besser als wir, Brett 6 ausgeglichen, an sieben und acht deutlich bessere Wertung bei uns. Der Spielverlauf war jedoch davon in keiner Weise beeinflusst:

 

Zunächst einmal blieb Lukas, vermutlich aus taktischen Gründen, beraten von Loki, dem listigen Gott der Germanen, zu Hause, schenkte dem Gegner den Punkt und wägte die Müngersdorfer damit in Sicherheit. Dann erzielte ich mit einem schnellen Remis den ersten halben Punkt, zu Recht kritisiert von einigen Mannschaftskameraden – ich hätte in leicht besserer Stellung noch kämpfen können, und eigentlich auch müssen, aber ich sah keinen Gewinnweg. Göttliche Eingebung kam jedenfalls nicht.

 

Dann schaffte Gottfried (nomen est omen!!) aus eigener Kraft mit sehr schönem Spiel einen überzeugenden Sieg gegen seinen sehr starken Gegner, Dominik steuerte ebenfalls einem ungefährdeten Sieg entgegen, und wir waren erstmals in Führung.

 

Dann dauerte es, die übrigen vier Partien liefen deutlich länger. Christian stand ziemlich schlecht, aber erkämpfte zäh, und irgendwann verlor sein Gegner dann doch die Konzentration, patzte und verlor Turm und Partie. Bei Werner lief es beinahe umgekehrt – gut gespielt, dummer Patzer, Läufer weg. Aber Werner kämpfte, tauschte alles ab, bis nur noch je zwei Bauern und der Läufer des Gegners blieben. Es war natürlich klar verloren, aber der gegnerische König stand weit weg, Werner bot kühn Remis, der Gegner nahm sofort an – In diesen beiden Partien hielt Fortuna ganz klar ihre schützende Hand über Erftstadt.

 

Andreas hatte das Wohlwollen der Götter im vorigen Wettkampf voll genossen, heute waren sie wohl zu sehr mit dem Geschehen an den anderen Brettern beschäftigt, leider ging seine lange Zeit ausgeglichene Partie verloren.

 

Nun stand es vier zu drei für Erftstadt, an Brett eins saßen sich (wie oft passierte das schon in den letzten Jahrzehnten?) Peter Kirst und Günter Eichhorst gegenüber. Ein spannender, guter und ideenreicher Schlagabtausch, Finten auf beiden Seiten, man ist fast geneigt zu sagen: Göttliche Eingebungen, menschliche Schwächen. Peter erzwang aber das entscheidende Remis, wie die Partien fast immer zwischen diesen beiden alten Kämpen ausgehen, heute aber ein tolles Ergebnis für ihn –Glückwunsch.

 

Soweit unser glücklicher Kampf, doch Göttin Fortuna war zwar die Personifizierung der Hoffnung, des Glücks und des Reichtums. Sie war aber auch eine labile, aber tugendhafte Göttin, die zwischen Göttern und Menschen vermittelte und Menschenleben beeinflusste. Entweder sie war es, oder der listige Germanengott Loki, dem es stets besondere Freude bereitete, Götter und Menschen zu überraschen und sie in heikle Situationen zu bringen:

 

Am späteren Nachmittag mussten wir erfahren, dass auch unsere direkten Konkurrenten um den Abstieg gepunktet hatten, die Mannschaft von KKS erreichte ein 4:4 gegen Kerpen. Nun sind wir mit ihnen punktgleich, Brühl ist einen Punkt zurück. Es entscheidet der letzte Spieltag. KKS hat kein Spiel mehr, bleibt also bei 4 Punkten. Wenn wir mindestens ein 4:4 gegen Kerpen erreichen, sind wir gerettet, ebenfalls dann, wenn Brühl verliert, dann steigen diese ab, oder wenn Brühl gewinnt, dann steigt KKS ab wegen der schlechteren Berliner Wertung gegen uns. Wenn wir verlieren und Brühl spielt mindestens Remis, steigen wir ab, da wir unter uns Dreien das schlechteste Punktverhältnis haben – ist das göttlich oder satanisch?

 

Das ist Schach!!

 

 

26.4.2015

 

Soweit mein heutiger Bericht, und gerade will ich ihn abschicken, da wird (das kann nur göttlicher Ratschluss sein!) die Tabelle geändert: Kerpen hat gegen KKS gewonnen, die damit bei drei Punkten bleiben – WIR SIND GERETTET

 

Ich flehe jetzt, zu Zeus, zu Jupiter und zu Wotan:

 

Haltet die untergeordneten Götter von den Menschen fern, haltet sie in Schach, wie wir sterblichen sagen, es ist genug für einen Tag.

 

Jochen Haupt

 

SVE III - Berrenrath

Bei der Dritten nichts Neues

 

Wir haben heute an unsere bisherigen Leistungen nahtlos angeknüpft, keinem Einzelnen kann vorgeworfen werden, dass er den Mannschaftssieg vermasselt hätte – es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, unsere 2:6 Niederlage gegen Berrenrath. Lediglich Christian [Dreser] fiel aus der Rolle, in sehr schöner Art gewann er zunächst die Qualität, dann mit einem klugen Manöver die Partie – alle Achtung! Gottfried und Andreas erzielten immerhin jeweils ein Remis, über den Rest decken wir den Mantel des Schweigens, breiten wir den Schleier des Vergessens, und freuen uns nur über den Kampfgeist von Lukas, der noch lange, wenn auch vergeblich, um den halben Punkt rang.

 

Schlimmer noch als unsere Niederlage wiegt, dass unser Abstiegsnachbar KKS ein 4:4 schaffte, so dass wir nun alleiniger Tabellenletzter sind, aber wir haben den Vorteil, dass noch 2 Runden ausstehen, während KKS in der letzten Runde spielfrei ist. Ein Strohhalm, aber immerhin stehen noch zwei lösbare Aufgaben vor uns.

 

Nach Ostern geht es los, da schlagen wir gnadenlos zu, Ihr werdet schon sehen!!!

Jochen Haupt