Mit einem deutlichen 6:2 gegen unsere Gäste aus Eschweiler festigten wir unseren Platz in der Spitzengruppe der Verbandsliga West. Von Beginn an dominierten wir den Mannschaftskampf. Arnold, Alphons und ich kamen vorteilhaft aus der Eröffnung. Den ersten Sieg fuhr aber wiederum Daniel ein. Sein Gegner verlor in ausgeglichener Stellung den Überblick. Nach zwei groben Schnitzern konnte Daniel den schwarzen König im 21. Zug Matt setzen. Nach der Punkteteilung von Achim konnte ich bereits für eine kleine Vorentscheidung sorgen. Mit einem Bauernopfer riss ich die gegnerische Königsstellung auf und nach 25 Zügen stellte mein Kontrahent den Widerstand ein.

Kurz vor der Zeitkontrolle machte Arnold den dritten Sieg perfekt. Nachdem er zunächst das Geschehen bestimmte, ließ er zwar kurzzeitig Luft in die Stellung, in gegnerischer Zeitnot hatte er die Partie dann aber wieder fest im Griff und brachte uns 3,5:0,5 in Führung.

Damit war das Match aber noch nicht entschieden. Zwar hatte Christian mittlerweile ein vorteilhaftes Doppelturmendspiel, doch Samuel, Pascal und Alphons standen deutlich schlechter. Besonders ärgerlich war dies bei Alphons, verpasste er doch zwischenzeitlich ein Matt in sechs Zügen. Pascal verlor dann auch seine Partie, aber Christian erlöste uns. Mit seinem Punkt gingen wir uneinholbar mit 4,5:1,5 in Führung.

Alphons konnte seiner Partie nochmals eine Wende geben und das Ergebnis weiter erhöhen. Kurz danach stellte Samuels Gegner in immer noch besserer Stellung seine Gewinnversuche ein und unterm Strich stand ein insgesamt souveränes 6:2.

Gegen den vorjährigen Absteiger aus Düren-Derichsweiler hatten wir trotz der Ausfälle einiger Stammspieler die ungeliebte Favoritenbürde zu tragen. Und wie so oft taten wir uns wieder sehr schwer mit dieser Last.

Einen rabenschwarzen Tag erwischte Kay an Brett 7. Nach einigen Ungenauigkeiten und einem groben Übersehen musste er bereits nach 30 Zügen die Segel streichen. Bei Pascal zogen ebenso bald dunkle Wolken auf und mein Eröffnungsexperiment würde ich in dieser Form auch nicht wiederholen. Alle anderen Partien standen ausgangs der Eröffnung ungefähr ausgeglichen. Achim teilte dann auch zeitnah den Punkt.

Als Erster brach Arnold den Bann. Mit einem Scheinopfer konnte den gegnerischen weißfeldrigen Läufer kalt stellen. Die letztendliche Verwertung sollte zwar noch etwas dauern, am Ausgang der Partie gab es aber keine Zweifel mehr. Unseren ersten vollen Punkt errang aber Daniel. Sein Gegner stellte einzügig einen Bauern ein. Damit war gleichzeitig die Partie beendet, da weitere materielle Verluste nicht zu abzuwenden waren. Auch Thorsten hatte mittlerweile einen Mehrbauern. Bei der Verwertung des Vorteils machte er es sich aber selbst schwer. Mit seiner Endspielführung strapazierte er unsere Nerven, ehe er unter gütiger Mithilfe des Gegners den vollen Punkt einfahren konnte. Damit führten wir 3,5:1,5 und ich bot meinem Gegner die Punkteteilung an. Die Stellung war zwar mittlerweile annähernd ausgeglichen und der Zeitverbrauch schon etwas fortgeschritten, trotzdem kam die Annahme doch etwas überraschend. Uns sollte es aber nicht stören, hatten wir doch damit zumindest einen Mannschaftspunkt gesichert.

Blieben noch unsere zwei Youngster. Pascals Stellung hatte sich zwar weiter verschlechtert, aber Samuel übte in einem Schwerfigurenendspiel unangenehmen Druck auf die gegnerischen Bauern aus. Er wollte auch gern weiterspielen, im Sinne des Mannschaftserfolges gab er sich aber mit der Punkteteilung zu frieden. So spielte die Niederlage von Pascal nur noch eine untergeordnete Rolle und wir konnten mit einem 4,5:3,5 Erfolg die Heimreise antreten.

Am 2. Spieltag empfingen wir die Reserve des Aachener SV. In der letzten Saison sportlich abgestiegen und nur auf Grund des Verzichts anderer Mannschaften in der Verbandsliga verblieben, wollten es die Aachener in diesem Jahr erfolgreicher gestalten.

Auf Grund einer größeren Veranstaltung mussten wir in die Kilianklause ausweichen. In ungewohnter Atmosphäre entspann sich ein spannender Kampf zweier gleichwertiger Mannschaften, wobei wir den besseren Start erwischten. Arnold attackierte die lange Rochade seines Gegners und es sollte nur eine Frage der Zeit bis zum vollen Punkt sein. Daniel konnte seiner Gegnerin eine Qualität abnehmen und ich hatte einen Bauern gewonnen. Sorgen bereiteten uns dagegen Achim, der auf die gegnerische Eröffnungsvorbereitung nicht optimal reagierte und Pascal, der sich bei entgegengesetzten Rochaden einem aussichtsreichen Angriff am Königsflügel ausgesetzt sah. Die drei weiteren Partien sahen zweimal die Alapin-Variante (mit Samuel und Klaus als Weißspieler) mit ausgeglichenen Stellungen und ein typisches Morra-Gambit (Valeri mit Schwarz).

Arnold konnte dann auch bald seinen Sieg vermelden. Doch fast zeitgleich mussten wir auch die Niederlagen von Achim und Pascal hinnehmen. Besonders ärgerlich war dabei der Verlust von Achim, der in einem mittlerweile ausgeglichenen Bauernendspiel fehlgriff und kurz danach aufgeben musste. Auch in meiner Partie gab es einen Rückschlag. Durch eine eigentlich einfach zu sehende Kombination verlor ich den Mehrbauern zurück und hatte zusätzlich eine sehr kritische Königsstellung. So konnte ich mit dem Remis letztendlich sehr zufrieden sein. Nach den weiteren Friedensabkommen bei Samuel und Klaus lagen wir damit zwar 2,5:3,5 zurück, hatten aber trotzdem große Zuversicht, den Mannschaftserfolg zu erringen. Daniel hatte seine Mehrqualität bei gleichzeitiger Einschränkung der gegnerischen Möglichkeiten behauptet und Valeri mittlerweile einen zweiten Bauern gewonnen. Beide führten ihre Partien souverän zum Erfolg und sicherten damit zwei wichtige Mannschaftspunkte.