Auch am letzten Spieltag mussten wir wieder auf Spieler der 2. und 3. Mannschaft zurück greifen. Diesmal konnten wir die Sache jedoch wesentlich gelassener angehen. Nach unserem überraschenden Erfolg über Euskirchen hatten wir den Klassenerhalt gesichert. Die Godesbergener konnte ebenfalls ganz entspannt in das Spiel gehen. Durch die Euskirchener Niederlage standen sie bereits als Aufsteiger in die Regionalliga fest. So konnte an allen Brettern frei ohne jeden mannschaftlichen Zwang gespielt oder auch ein kurzzügiges Remis vereinbart werden. Letzteres gelangen Daniel und Kay am schnellsten, noch bevor Rolf und Helmut, die etwas zu spät eintrafen überhaupt am Brett saßen. Die nächsten Punkteteilungen wurden an den Brettern 6 und 8 in jeweils ausgeglichenen Stellungen vereinbart. An beiden Brettern stand die Französische Verteidigung zur Debatte. Während Eberhard zwischenzeitlich über leichten Vorteil verfügte, nahmen Helmut und sein Gegner die gewählte Abtauchvariante wörtlich. Nach 16 Zügen waren beide Dame und alle vier Läufer vom Brett und bei nur einer offenen Linie wäre auch der Abtausch der Türme nur eine Frage der Zeit gewesen.
Beim Stand von 2:2 war es dann plötzlich Rolf, der uns unerwartet in Führung brachte. Nach misslungener Eröffnung stand er bereits nach 17 Zügen vor einem Scherbenhaufen. Doch sein Gegner verpasste den sofortigen (einzügigen) Gewinn. Im weiteren Spielverlauf ergriff Rolf die Flucht nach vorn und opferte eine Figur gegen zwei Bauern. Bei beiderseitig bestem Spiel hätte dies zwar nicht zum Erfolg geführt, aber nach einem gegnerischen Figureneinsteller brachte er die Partie mit zwei Mehrbauern sicher zum Sieg.
Mein Gegner überraschte mich mit einer selten gespielten Variante der Sizilianischen Verteidigung und erreichte so schnellen Ausgleich. Doch dann konnte ich ihn meinerseits mit einem passiven (nicht ganz korrekten) Figurenopfer verblüffen, welches er aber nicht annahm und dadurch etwas schlechter stand. Im weiteren Verlauf verpasste ich ein gewinnbringendes aktives Läuferopfer auf h6. In aufkommender Zeitnot nahm ich dann lieber den Spatz in der Hand - also Remis.
Die Entscheidung zu unseren Gunsten brachte anschließend Achims Partie. In Zeitnot verlor sein Gegner den Überblick und die Partie. Kurz vor der Zeitkontrolle war der Kampf damit zu unseren Gunsten entschieden. Ein Wermutstropfen war dann aber noch die unglückliche Niederlage von Thorsten. Nachdem er noch zu Beginn des Mittelspiels in leicht besserer Stellung ein Remisangebot abschlägig beantwortete, übersah er einen gegnerischen Zwischenzug und geriet in materiellen und positionellen Nachteil. Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob Thorsten das Endspiel mit schlechtem Läufer gegen guten Springer halten könnte, aber nach einigen weiteren Ungenauigkeiten musste er sich geschlagen geben.
Sicher ist dieser Sieg gegen den zukünftigen Regionalligisten in der gegebenen Konstellation nicht über zu bewerten. Aber es ist schön, wenn man zum Saisonabschluss beide Spitzenteams der Verbandsliga Ost besiegen kann.
Br. | Rangnr. | Godesberger SK 4 | - | Rangnr. | SV Erftstadt 1 | 3,5:4,5 |
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1 | 25 | Bongartz, Philipp | - | 1 | Harcke, Andreas | ½:½ |
2 | 26 | Brandt, Sebastian | - | 2 | Nerstheimer, Rolf | 0:1 |
3 | 27 | Wecker, Martin | - | 7 | Vaerst, Joachim | 0:1 |
4 | 30 | Kopp, Jan | - | 8 | Effer-Uhe, Daniel | ½:½ |
5 | 31 | Leontiev, Oleg | - | 1002 | Wagner, Thorsten | 1:0 |
6 | 4002 | Rommel, Wilfried | - | 12 | Maurer, Eberhard | ½:½ |
7 | 43 | Boysen, Christopher | - | 13 | Grothues-Lay, Kay | ½:½ |
8 | 49 | Poell, Günter | - | 3003 | Nerstheimer, Helmut | ½:½ |