Achtbares Ergebnis gegen den Aufstiegsfavoriten

Im „Spitzenspiel“ (Dritter gegen Erster) der Verbandsliga West mussten wir am 11.11. gegen Aufwärts Aachen II antreten. Schon vor der Saison als klarer Aufstiegsfavorit wollte Aufwärts auch gegen uns Nichts anbrennen lassen. Mit Wertungszahlen von 2351 bis 1881 brachten Sie durchschnittlich 324 DWZ-Punkte mehr an die Bretter als wir. So war unser Bestreben eher auf ein paar Achtungserfolge (Unentschieden) an einzelnen Brettern ausgerichtet, zumal wir auf Grund des Karnevaltermins wieder auf drei Spielern aus der zweiten (Peter Kirst und Klaus Jödden) und dritten (Pascal Berkle) Mannschaft zurückgreifen mussten.

Schon bald zeigte sich an den Brettern 5, 6 und 7 die spielerische Überlegenheit unserer Gegner. Die Stellungen von Philipp, Peter und Klaus verschlechterten sich schon während der Eröffnungsphase und alle drei Partien gingen verloren.

Besser sah es auf den anderen Brettern für uns aus. Bei Valeri, Christian, Pascal und ich waren die Stellungen ausgangs der Eröffnung ausgeglichen und Maximilian konnte sogar auf leichte Vorteile verweisen.

Christian und Pascal machten dann auch die Punkteteilung perfekt. Valeri war dies leider nicht vergönnt. Innerhalb von drei Zügen verdarb er die Partie.

Maximilian ging (fast) kein Risiko ein und nahm den Spatz in Hand. Er hätte sicher auch nach der Taube auf dem Dach greifen können, aber ein Unentschieden gegen einen „2351er“ ist ja auch nicht schlecht.

Blieb meine Partie. Kurz nachdem mein Gegner ein Remisangebot abschlägig beschied konnte er mit einem Freibauern auf der A-Linie auch tatsächlich auf einen leichten Vorteil verweisen. Doch dann preschte er mit eben diesem Bauern zu früh und zu weit nach vorn. Ich konnte mir den Bauern „abholen“ und hatte plötzlich in einem Damen-Springer-Endspiel einen Mehrbauern. Im weiteren Verlauf konnte ich meinen Vorteil zunächst weiter ausbauen. Doch der Damentausch im 50. Zug (den ich zwar nicht anstrebte, aber auf Grund von potentiellen Dauerschachmöglichkeiten fälschlicherweise für unvermeidbar hielt) machte einen Gewinn schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Doch ich konnte ja ohne Verlustrisiko weiterspielen und am vollen Punkt arbeiten. Und tatsächlich. Im 69. Zug kam der vorentscheidende Fehler, der mir einen zweiten Bauern und zwei Züge späten den Sieg brachte.

Für die Vergabe der Mannschaftspunkte war dieser Erfolg zwar von untergeordneter Bedeutung. Aber mit 2,5 Punkten (bei einem Erwartungswert von einem Punkt) zogen wir uns achtbar aus der Affäre.

 

Br. Rangnr. SV Erftstadt 1 - Rangnr. DJK Aufwärts Aachen 2 2,5:5,5
1 1 Harcke, Andreas - 15 Van Dooren, Dirk 1:0
2 2 Voss, Maximilian - 16 Wantiez, Fabrice ½:½
3 8 Hartmann, Valeri - 2005 Jügel, Marcel 0:1
4 1001 Volk, Christian - 2006 Förster, Sven ½:½
5 1002 Kossack, Philipp - 2011 Cnossen, Wiebe 0:1
6 10 Kirst, Peter - 2012 Duhayon, Yves 0:1
7 12 Jödden, Klaus - 2013 Hennicken, Reinhard 0:1
8 20 Berkle, Pascal - 2016 Jansen, Peter ½:½

Eilendorf I - Erftstadt I: 4:4

Nach dem etwas überraschenden Sieg in der ersten Runde stand in der zweiten Runde für unsere Erste die Fahrt nach Aachen zu Arminia Eilendorf an. Eigentlich ein schlagbarer Gegner, allerdings waren wir trotzdem nicht übermäßig hoffnungsvoll, denn urlaubsbedingt mussten wir auf Andreas an Brett 1 verzichten, außerdem fehlten mit Rolf, Michael, Wilhelm und Christian noch einige weitere Spieler. Wir entschieden uns, Brett 1 freizulassen und mit Werner Baumgarten und Alphons Schiffer auf bewährte Kräfte aus der zweiten Mannschaft zurückzugreifen.

Als die Gegner den Spielbericht ausfüllten, zeigte sich, dass sie ähnlich große Aufstellungsprobleme wie wir hatten: Vier Stammspieler waren nicht dabei, darunter die ersten drei Bretter - da sollte es doch möglich sein, einen kampflosen Minuspunkt auszugleichen?! Tatsächlich sah es aber erst einmal weniger erfreulich aus: Philipp geriet an Brett 6 schon im frühen Mittelspiel unter Druck und musste sich eines gegnerischen Freibauern auf der sechsten Reihe erwehren, und Alphons Behandlung des französischen Flügelgambits konnte ebenfalls nicht alle Mannschaftskameraden restlos überzeugen. Der einzige Lichtblick war in dieser Phase Werner Baumgarten, der an Brett 8 einen Bauern erobern konnte.

Nach gut zweieinhalb Stunden musste Werner allerdings den Bauern zurückgeben - das resultierende Turmendspiel sah einigermaßen ausgeglichen aus. Sicherlich, mit jeweils zwei Freibauern auf unterschiedlichen Flügeln hätte man es gegen einen schwächeren Gegner auch noch auf Gewinn spielen können, damit aber genausogut "auf die Schnauze fallen" können. Werner entschied sich für die sichere Variante und nahm das gegnerische Remisangebot an - 0,5:1,5. Valeri lehnte nahezu gleichzeitig an Brett 5 ein Remisangebot ab, in dem entstehenden Bauernendspiel war aber letztlich für ihn nicht mehr drin, im Gegenteil musste er selbst noch genau spielen, um nicht zu verlieren. Etwas später einigte auch er sich dann mit seinem Gegner auf Remis - 1:2. Philipp gelang es, noch einmal ein bißchen im Trüben zu fischen, so dass wir uns zwischenzeitlich bei ihm noch mal Hoffnungen machten, letztlich musste er sich aber geschlagen geben - 1:3.

Trotz des miserablen Zwischenstandes machten wir uns aber so langsam doch Hoffnungen, vielleicht sogar zu gewinnen: Alphons hatte es geschafft, einen gewinnbringenden Königsangriff zu initiieren, der schon nach kurzer Zeit zum Erfolg und damit zum Zwischenstand von 2:3 führte. Und Maximilian, Achim und ich hatten an den drei verbleibenden Brettern zumindest optisch jeweils leichten Vorteil. Maximilian gelang es, aus der Zeitnot mit zwei Mehrbauern hervorzugehen, die er auch sicher verwandelte - 3:3. Achim dagegen musste relativ schnell einsehen, dass seine Stellung nicht zu gewinnen ist - 3,5:3,5. Es blieb an meinem Brett ein Endspiel mit gleichfarbigen Läufern, in denen die gegnerischen Bauern auf der Farbe der Läufer standen und damit potentiell gefährdet waren. Allerdings stand meinem entfernten Freibauern am Königsflügel ein gegnerischer gedeckter Freibauer auf der fünften Reihe gegenüber, an den mein König gefesselt war. Alle meine Gewinnversuche konnte mein Gegner trotz beginnender zweiter Zeitnot durch genaues Spiel abwehren, und so blieb mir nichts anderes übrig, als nach fast sechs Stunden in das Remis - und damit in den Endstand von 4:4 - einzuwilligen.

Alles in allem ist das ein Resultat, mit dem wir leben können, zumal wir ja längst nicht unsere komplette Stammbesetzung ans Brett gebracht und noch dazu ein Brett freigelassen haben. Andererseits wäre nach dem Spielverlauf möglicherweise doch mehr drin gewesen. In der Tabelle stehen wir nach zwei Runden mit drei Punkten auf dem vierten Platz und haben erst einmal drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

 

Br. Rangnr. DJK Arminia Eilendorf 1 - Rangnr. SV Erftstadt 1 4:4
1 4 Sassenscheidt, Frank - 1 Harcke, Andreas +:-
2 5 Schmidt, Alexander - 2 Voss, Maximilian 0:1
3 6 Haase, Georg - 5 Vaerst, Joachim ½:½
4 7 Lauter, Helmut - 7 Effer-Uhe, Daniel ½:½
5 1001 Jungbluth, Michael - 8 Hartmann, Valeri ½:½
6 1002 Jazmati, Abdul - 1002 Kossack, Philipp 1:0
7 12 Würzberg, Peter - 11 Schiffer, Alphons 0:1
8 2002 Lauter, Karl-Heinz - 14 Baumgarten, Werner ½:½

Erfolgreicher Start in die neue Saison

Mit einem Heimsieg über den Regionalligaabsteiger SV Horrem I startete die 1. Mannschaft in die neue Saison. Dabei sah es in der „1. Halbzeit“ gar nicht danach aus. Valeri (Brett 5), Christian (Brett 6) Philipp (Brett 7) und ich an Brett 1 hatten schon Ausgangs der Eröffnung schlechtere Stellungen zu verwalten. Der Nachteil hielt sich zwar bei allen vier Spielern in Grenzen, in Anbetracht der Tatsache, dass aber an den anderen Brettern kein voller Punkt in Sicht war, lag auch ein kleines Debakel im Bereich des Möglichen. Diese Befürchtungen wurden noch verstärkt, als Thorsten eine taktische Wendung übersah und seinem Gegner zum Sieg gratulieren musste. Kurz danach erwischte es auch mich. In aufkommender Zeitnot verlor ich den Überblick und die Partie.

Dies sollte aber unsere letzte Niederlage bleiben. In der 2. Halbzeit ging es nur noch bergauf. Maximilian an Brett 2 einigte sich mit seinem Gegner friedlich. Ebenso wie Valeri, der den materiellen Nachteil mit seinem aktiven Figuren neutralisieren konnte. In der Endstellung war es sogar eher Valeri, der etwas besser stand.

Damit stand es zwar immer noch 1:3, aber Christian und Philipp hatten ihre Partien mittlerweile gedreht und auch bei Daniel (der die interessanteste Partie spielte) schien ein ganzer Punkt möglich. Christian und Daniel konnten dann auch ihre Partien zum Sieg führen, während sich Philipp mit einem halben Punkt begnügen musste.

Somit war es Achim (der erst gegen Mitternacht aus dem Urlaub zurück kam) vorbehalten, unseren Mannschaftssieg perfekt zu machen. Nach ausgeglichenem Verlauf konnte er im Endspiel seinen König aktivieren und den Gegner unter Druck setzen. In beidseitiger Zeitnot nutzte er die Chance zum Abtausch aller Figuren, wonach sein König nur noch die gegnerischen Bauern einsammeln musste. Doch dazu kam es nicht mehr, der Horremer Spieler gab sich geschlagen und wir konnten zur 3. Halbzeit auf dem Lechenicher Bauernmarkt übergehen.

 

Br. Rangnr. SV Erftstadt 1 - Rangnr. SV Horrem 1 4,5:3,5
1 1 Harcke, Andreas - 2 Rechner, Klaus 0:1
2 2 Voss, Maximilian - 3 Klasen, Henrik ½:½
3 5 Vaerst, Joachim - 4 Schulz, Wilhelm 1:0
4 7 Effer-Uhe, Daniel - 6 Krings, Thomas 1:0
5 8 Hartmann, Valeri - 7 Hagemann, Stephan ½:½
6 1001 Volk, Christian - 8 Esser, Thomas 1:0
7 1002 Kossack, Philipp - 1001 Beißel, Daniel ½:½
8 16 Wagner, Thorsten - 1002 Kirchner, Gerd 0:1