Mit dem Rücken zur Wand stehend und erneut ersatzgeschwächt mussten wir zum letzten Saisonspiel in Lohmar antreten. Wer hätte gedacht, dass wir nach dem furiosen Saisonstart noch in der letzten Runde um den Klassenerhalt bangen müssten? Vor der Runde war klar: Ein Punkt muss her, denn bei einer Niederlage wären wir schon auf recht unwahrscheinliche Ausgänge der Spiele Brück-Beuel (Brück dürfte z.B. gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Beuel nicht gewinnen) und Hennef-Troisdorf angewiesen. Da mit Michael, Maximilian und Valeri gleich drei Stammspieler verhindert waren, hatte sich Werner Baumgarten als zusätzlicher Ersatzspieler zur Verfügung gestellt. Der Kampf begann recht vielversprechend und nach einer Stunde konnte man eher leichte Vorteile für uns erahnen, Konkretes passierte jedoch lange nicht. Zunächst einigten sich Rolf am 2. und ich am 4.Brett jeweils im ausgeglichenen Endspiel mit unseren Gegnern auf Remis. Wilhelm am 3.Brett hatte in der Eröffnung einen Bauern für Angriff geopfert, konnte jedoch die zähe Verteidigung seines Gegners nicht durchbrechen und musste schließlich aufgeben. Trotzdem war noch alles offen: Alphons hatte einige Mehrbauern im Mittelspiel, Christian einen vielversprechenden Angriff und Daniel einen gedeckten Freibauern auf der 6.Reihe. Werner und Andreas standen ungefähr ausgeglichen. Im weiteren Verlauf zogen jedoch nicht nur draußen Gewitterwolken auf: Alphons tauschte alle seine aktiven Figuren ab, und gab zudem noch seine Mehrbauern für eine Durchbruchskombination, die leider nicht funktionierte. Im verbliebenen Endspiel hatte er mit seinem schlechten Läufer gegen den aktiven Springer und König des Gegners dann keine Chance. Auch Werners Partie entwickelte sich anders als gewünscht: nach Abtausch seines starken Zentrumsspringers sah er sich zunehmend unter Druck gesetzt, so dass zunächst ein Bauer, später auch noch eine Qualität und schließlich der ganze Punkt abhanden kam. Gute Nachrichten dagegen von Christian: Den Angriff hatte der Gegner zwar abwehren können, aber dabei einen Bauern verloren. Diesen Vorteil verwertete Christian sicher. Plötzlich war auch Andreas Partie zuende: Nach lange unklarem Verlauf hatte er zuletzt eher unter Druck gestanden, allerdings war der Gegner etwas zu unvorsichtig geworden und wurde von Andreas' gesponnenem Mattnetz kalt erwischt. Damit brauchten wir aus der letzten Partie noch einen Sieg. Daniel hatte zuvor eine Qualität geopfert, um den verbleibenden Turm zu aktivieren und damit seinen starken Freibauern in Szene zu setzen. Ganz so einfach gewonnen, wie die mitfiebernden Mannschaftskameraden sich das erhofften war die Stellung zwar nicht (der nachträglich befragte Blechkamerad Fritz bestand gar auf Ausgleich), aber der Lohmarer fand nicht die beste Verteidigung und so konnte Daniel schließlich nach über 5 Stunden seiner Pflicht als 1.Vorsitzender nachkommen, und die Mannschaft vor dem Abstieg bewahren.
P.S.: ... und im Nachhinein waren dann doch alle Sorgen umsonst, da die anderen Kämpfe tatsächlich so ausgegangen sind, dass wir auch mit einer Niederlage "drin geblieben" wären.