Ernüchternde Niederlage in Königswinter

Mit (mindestens) einem Unentschieden wollten wir zwei Spieltage vor dem Saisonende gegen die SG Siebengebirge den Klassenerhalt sichern. Wieder fast in Bestbesetzung antretend, schien dies mit einer um durchschnittlich 48 Punkten höheren Wertzahl auch kein unmögliches Unterfangen. Doch es war nicht unser Tag. Bereits nach ca. 3 h lagen wir 0:4 zurück. Daniel, Rolf, Achim und Thorsten stellten ihre Partien quasi einzügig ein.

Auch in meiner Partie sah es lange nicht gut aus. Zum Einen hatten für den in der Eröffnung geopferten Bauern nicht genügend Kompensation, zum Anderen geriet mangels guter Ideen in eine heftige Zeitnot. Aber Nach und Nach konnte ich die Partie (noch immer mit einem Minusbauern) ausgleichen und plötzlich hatte ich sogar die Möglichkeit mit einem taktischen Schlag in Vorteil zu kommen. Diese unverhoffte Chance ließ ich leider ungenutzt. Unter dem Eindruck eines remisen Endspiels am Nachbarbrett (Maximilian und sein Gegner hatten jeweils König, Turm sowie g- und h-Bauern) und noch vier Minuten für 15 Züge bis zur Zeitkontrolle, fügte ich mich in die Punkteteilung.

Wenig später wurden auch die Partien von Maximilian und Valerie Remis gegeben. Julian war es dann vorbehalten unseren einzigen Sieg einzufahren. Nach ausgeglichener Eröffnung konnte er eine Fesselung für einen Bauerngewinn nutzen. Nach dem Gewinn eines zweiten Bauern führte er die Partie souverän zum Sieg.

Mit dieser deutlichen Niederlage stecken wir wieder mitten im Abstiegskampf, zumal wir an den beiden letzten Spieltagen gegen die zwei Spitzenreiter (Euskirchen und Bad Godesberg IV) antreten müssen.

 

Br. Rangnr. SG Siebengebirge 1 - Rangnr. SV Erftstadt 1 5,5:2,5
1 1 Richter, Dirk - 1 Harcke, Andreas ½:½
2 2 Borriss, Claudia - 2 Nerstheimer, Rolf 1:0
3 3 Villalba-Weinberg, Adrian - 5 Spradley, Julian 0:1
4 4 Anderton, Philip - 6 Voss, Maximilian ½:½
5 7 Claff, Kurt - 7 Vaerst, Joachim 1:0
6 8 Wambach, Patrick - 8 Effer-Uhe, Daniel 1:0
7 1001 Weber, Bernhard - 1001 Hartmann, Valeri ½:½
8 17 Wischumerski, Jürgen - 1002 Wagner, Thorsten 1:0

Erste Mannschaft dicht vor dem Klassenerhalt

Nach dem 4:4 in der siebenten Runde gegen Lohmar wollten wir mit einem Sieg gegen den, mit dem Rücken zur Wand stehenden, Tabellenvorletzten aus Brühl einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Fast in Bestbesetzung spielend war wir mit einem DWZ-Schnitt von 1932 zu 1810 auch eindeutiger Favorit. Dieser Favoritenrolle wurde wir auch voll gerecht. Am Ende stand ein auch in dieser Höhe verdienter und ungefährdeter 6,5:1,5 Erfolg. Insbesondere an den Brettern fünf, sieben und acht konnten Maximilian, Valeri und Thorsten konnten ihre höhere Spielstärke schnell zur Geltung bringen und sichere Siege einfahren.

Hin und her ging es bei der Partie von Rolf. Und dies auch in sehr kurzen Zeitabständen, da beide Akteure ihre Züge sehr schnell ausführten. Nach einem abgelehnten Remis war es zunächst der Brühler Spieler, der einen positionellen Vorteil herausspielen konnte, welchen er unter Bauernopfer in einen entscheidenden Königsangriff umwandeln wollte. Dabei unterschätzte er aber Rolfs Verteidigungsressourcen. Am Ende des „Angriffs“ standen zwei Minusbauern und aktive Figuren von Rolf zu buche. Doch im Gefühl des sicheren Sieges verwechselte Rolf die Züge und sein Gegner hatte die Möglichkeit mit einer einfachen Springergabel eine Figur zu gewinnen und wieder selbst in Vorteil zu kommen. Doch an dieser Chance ging er vorbei. Im Gegenteil, Rolf konnte eine gegnerische Figur einkreisen und gewinnen. Danach brachte auch er die Partie sicher nach Hause.

Julian schraubte nach ausgeglichener Eröffnung das Risiko nach oben. Unter Bauernopfer versammelte er seine Figuren am Königsflügel um den gegnerischen Monarchen zu er legen. Dieses nicht ganz korrekte Vorgehen hätte fast zum Erfolg geführt. Aber nach weiterem wechselvollem Verlauf war es auf einmal der König von Julian, dem nicht mehr zu helfen war.

Eine interessante Partie spielte Michael. Nachdem die Partie in französische Strukturen übergegangen war, versuchte beide Spieler, die jeweiligen positionellen Vorzüge ihrer Position zur Geltung zu bringen. Am Ende stand ein leistungsgerechtes Remis.

Ich versuchte es mit einer Variante aus dem Thematurnier 2008, dem Wolga-Gambit. Mein Gegner lehnte das Bauernopfer jedoch ab, so dass die Stellung am Damenflügel geschlossen blieb. Im Verlauf von Eröffnung und Mittelspiel gelang es mir trotz einer Ungenauigkeit einen gedeckten Freibauern auf der a-Linie zu bilden und damit deutlichen Vorteil zu erreichen. Mein Gegner hoffte zwar noch auf die ungleichfarbigen Läufern, aber nach 50 Zügen musste er das Handtuch werfen.

Als Letzter beendete Daniel seine Partie. Auch er wählte eine Variante aus einem unserer Thematurniere - das Morra-Gambit. Und neben der Eröffnung konnte er noch eine Trainingseinheit von Tom in der Praxis üben, Läufer und Springer gegen Turm und Bauer. Dabei zeigte Daniel gute Technik und gewann überzeugend.

 

Br.Rangnr.SV Erftstadt 1-Rangnr.Brühler SK 36,5:1,5
1 1 Harcke, Andreas - 18 Gramb, Marius 1:0
2 2 Nerstheimer, Rolf - 19 Kolar, Dusan 1:0
3 3 Blum, Michael - 22 Kaufmann, David ½:½
4 5 Spradley, Julian - 23 Raabe, Joachim 0:1
5 6 Voss, Maximilian - 24 Höck, Sebastian 1:0
6 8 Effer-Uhe, Daniel - 3002 Klapp, Jürgen 1:0
7 1001 Hartmann, Valeri - 3003 Wieland, Ingo 1:0
8 1002 Wagner, Thorsten - 32 Hölzenbein, Alfons 1:0

Deftige Niederlage gegen Siegburg

Nachdem wir in den beiden Vorjahren gegen Siegburg noch für Überraschungen (Sieg und Unentschieden)  sorgen konnten, hatten wir diesmal keine Chance. Waren die beiden Niederlagen an den beiden ersten Brettern gegen deutlich stärkere Gegner (DWZ 2525 bzw. 2312) noch eingeplant, konnten wir diesmal an den Brettern drei bis acht nicht die für einen oder zwei Mannschaftspunkte erforderlichen Ergebnisse erzielen. Im Gegenteil, am Ende standen nur zwei Unentschieden von Thorsten und Kay, die beide ihre besseren Stellungen nicht verwerten konnten. Noch schlechter erging es Maximilian, der gegen ein inkorrektes Opfer seines Gegners nicht die richtigen Züge fand und nach 60 Zügen aufgeben musste.
Eine interessante Partie spielte Julian. Der nicht sehr ambitionierten französischen Abtauschvariante mit kurzer Rochade setzte er die lange Rochade entgegen. Sein Angriff am Königsflügel nahm auch schnell konkrete Formen an. Doch nach einem fehlerhaften Tausch von zwei Türmen gegen die gegnerische Dame geriet sein König ins Visier der feindlichen Figuren. Zwar überlebte der König, aber mit deutlichem Materialrückstand (Turm und Qualität weniger) lohnte das Weiterspielen nicht.
Valerie hatte nicht seinen besten Tag. Zu einigen ungenauen Eröffnungszügen und einem anschließenden taktischen Übersehen ging ein Turm über Bord und die Partie verloren. Komplettiert wurde das Mannschaftsergebnisse mit der Niederlage von Werner, der leicht besser stehend eine Springergabel übersah und mit einer Qualität weniger weiter spielen musste. Nach zwei weiteren Einstellern (Bauer und Springer) musste sich auch Werner geschlagen geben.
Nach dieser deftigen Niederlage stehen wir aber immer noch im Mittelfeld der Tabelle und wir haben weiterhin alle Chancen unser Saisonziel, den Klassenerhalt, zu erreichen.

 

Br.Rangnr.SV Erftstadt 1-Rangnr.SC Siegburg 11:7
1 1 Harcke, Andreas - 1 Borovikov, Vladislav 0:1
2 4 Klünter, Wilhelm - 4 Kolkin, Michail 0:1
3 5 Spradley, Julian - 6 Steffens, Klaus 0:1
4 6 Voss, Maximilian - 7 Breest, Axel 0:1
5 1001 Hartmann, Valeri - 8 Hild, Detlef 0:1
6 1002 Wagner, Thorsten - 1002 Brenner, Ulrich ½:½
7 11 Baumgarten, Werner - 1003 Gaßmann, Peter 0:1
8 13 Grothues-Lay, Kay - 1004 Flagmeier, Reiner ½:½