1. Spieltag - Unerwartet kommt oft

Im Vorfeld des ersten Mannschaftskampf der neu geformten 3. Mannschaft nahmen wir eher die Aussenseiterrolle gegen die 2. Mannschaft des Pulheimer SC ein. Wären unsere Gegner mit ihrer Stammmannschaft angetreten, hätten wir uns auf eine ordentliche Niederlage einstellen können, da sie uns an den meisten Brettern an Spielstärke deutlich überlegen sind (theoretisch zumindestens). Zusätzlich mussten wir den Weggang von Henrik Meyer (der leider komplett mit dem Schach aufgehört hat) und den Ausfall von Stefan Weiher und Gottfried Jung verkraften, sodass wir auf unsere Ersatzspielerin Dörte Greve und eine weitere tatkräftige Hilfe aus der vierten Mannschaft, Erich Teckentrup, zurückgreifen mussten. Die Vorzeichen sprachen gegen uns, aber hätte, wäre und wenn haben mit der Realität meist wenig zu tun. So kam es nach einer kurzen Verzögerung zu folgenden Partien:

 

Br.

Rangnr.

SV Erftstadt 3

-

Rangnr.

Pulheimer SC 2


1

17

Spradley, Julian

-

10

Sabranski, Heinz

 

2

18

Blasche, Martin

-

11

Kiehn, Andreas


3

20

Berkle, Pascal

-

14

Nettekoven, Wolfgang


4

21

Rost, Vincent

-

2001

Knobeloch, Olaf


5

22

Statz, Samuel

-

2002

Hoeper, Heinz-Joachim


6

3001

Schwahn, Nadine

-

2003

Buchfelder, Gerhard


7

3005

Greve, Dörte

-

2004

Garcia Unterbusch, Juan


8

28

Teckentrup, Erich

-

2005

Hajek, Florian


 

Angenehm überrascht stellten wir fest, dass der Gegner auch Personalprobleme hatte und ohne drei Stammspieler antrat. Somit trafen an allen Brettern in etwa gleichstarke Gegner aufeinander, was einen spannenden Kampf versprach. Und wir wurden nicht enttäuscht.

 

Die Partien entwickelten sich ohne grosse Überraschungen sehr ausgeglichen. Als erste Partie war meine beendet. Nach einem interessanten positionellen Kampf wägte ich mich bereits im Vorteil gegen meinen Gegner. Leider übersah ich eine kleine Finte, mit der er wieder ins Spiel zurückfand. In den nächsten paar Zügen musste ich leider meine Siegesträume begraben und schlussendlich in ein ausgeglichenes Turmendspiel mit jeweils zwei Bauern am Damenflügel abwickeln. Folgerichtig vereinbarten mein Gegner und ich Remis, was durchaus leistungsgerecht war.

 

1

17

Spradley, Julian

-

10

Sabranski, Heinz

½:½

 

Als nächstes beendeten nacheinander Pascal und Vincent ihre Partien. Pascal hatte es leider versäumt seinen weissfeldrigen Läufer zu befreien, bevor er die Bauernstellung schloss. So hatte der Gegner eine wichtige Ressource mehr im Angriff auf Pascals Königsflügel. Im Laufe der Partie konnte Pascal den Angriff zwar weitesgehend neutralisieren, musste dafür aber bereits die Qualität opfern. Die Aktivität der gegnerischen Figuren war im Folgenden einfach zu gross, sodass Pascal schlussendlich aufgeben musste. Angesichts der 200 DWZ-Punkte Unterschied zu seinem Gegner ist diese Niederlage sicherlich verschmerzbar und ein weiterer Erfahrungsgewinn für Pascal.

 

3

20

Berkle, Pascal

-

14

Nettekoven, Wolfgang

0:1

 

Ich bin mir nicht sicher, was Vincent zum Frühtstück gegessen hat, aber scheinbar konnte er damit endlich wieder einmal zeigen, was er wirklich kann. Von Anfang an bestimmte er in der das Spielgeschehen. Mit einem perfekt vorbereiteten und ausgeführten Angriff gegen den bald isolierten gegnerischen b-Bauern zwang er Schwarz dazu, seine Kräfte zur Verteidigung am Damenflügel zu positionieren. Sehr schön erkannte er daraufhin, wie schwach der gegnerische Königsflügel geworden ist und macht Jagd auf den gegnerischen König. Das der Gegner am Ende seine Dame eingestellt hat, verkürzte die Angelegenheit lediglich. Eine klasse Partie von Vincent an der auch sein Trainer ausnahmsweise nichts zum meckern fand.

 

4

21

Rost, Vincent

-

2001

Knobeloch, Olaf

1:0

 

Weniger gut lief es hingegen für Dörte. Bereits in der Eröffnung hat sie nicht die richtige Fortsetzung gefunden und musste sich alsbald mit einem isolierten Doppelbauer und einer sehr ungünstigen Königsstellung herumschlagen. Trotzdem hatte ihre Stellung noch Potential für aktives Spiel, was aber nicht so einfach umzusetzen war. Der Gegner setzte Dörte später immer weiter unter Druck, was sie zu zuviel Passivität verleitete und letztendlich den Punkt kostete.

 

7

3005

Greve, Dörte

-

2004

Garcia Unterbusch, Juan

0:1

 

Samuel hatte eine ungewöhnliche Situation während der Partie. Da sein Gegner sehbehindert ist, musste er gleichzeitig seine und die Züge seines Gegners ausführen. Unbeeindruckt von den Umständen spielte er eine konzentrierte Partie. Sein Gegner stellt sich zwar sehr passiv, aber auch solide auf. Samuel erhöhte Schritt für Schritt den Druck, dem sein Gegner nicht standhalten konnte. In Zeitnot gewann er eine Figur und konnte das Spiel sicher abwickeln. Eine überzeugende Vorstellung, wenn auch einige Kleinigkeiten nicht hätten sein müssen.

 

5

22

Statz, Samuel

-

2002

Hoeper, Heinz-Joachim

1:0

 

Der aktuelle Stand war 2,5:2,5 und es liefen noch drei spannende Partien. Nadine und Erich standen beide besser und Martin ausgeglichen, sodass sogar ein Mannschaftssieg im Bereich des Möglichen lag. Aber wie bereits gesagt, unerwartet kommt oft. Martins Partie entwickelte sich sehr ausgeglichen. Weder er noch sein Gegner hatten nennenswerte Chancen. Zu Beginn des Springer-Endspiels waren beiderseits noch sechs Bauern auf dem Brett. Trotzdem war die Stellung absolut ausgeglichen und ein Remis wäre folgerichtig gewesen. Da die anderen Bretter zuvor noch nicht entschieden waren, spielte Martin mutig weiter. Leider hatte er aber einfach einen Denkfehler und erlaubte dem Gegner den Einbruch in seine Stellung. Wenig später war die Stellung zusammengebrochen und aufgabereif. Angesichts des Partieverlaufs ein sehr unglückliches Ergebnis.

 

2

18

Blasche, Martin

-

11

Kiehn, Andreas

0:1

 

Die letzen beiden Partien liessen uns trotzdem noch einmal Hoffnung schöpfen. Erich hatte zwei Mehrbauern, jedoch auch ungleichfarbige Läufer. In einer schönen Partie hat er seinen Gegner quasi schon gegen die Wand gespielt. Bedauernswerterweise zeigt sich wieder einmal das grosse Remispotential von ungleichfabrigen Läufern in Endspielen. Trotz seiner zwei verbunden Freibauer konnte der Gegner eine Festung errichten und alle Siegchancen von Erich vereiteln. Schade, schade.

 

8

28

Teckentrup, Erich

-

2005

Hajek, Florian

½:½

 

Nun ruhten unsere Hoffnungen auf Nadine. Bereits früh hat sie mit einer schönen Kombination eine Qualität gewonnen und konnte im weiteren Verlauf die Stellung konsolidieren. Ihren Vorteil im Mittelspiel wickelte sie in einen Freibauer (der zugleich auch noch ein Mehrbauer war) und eine bessere Königs- und Turmstellung ab. Auch wenn die Nerven bei ihr ein wenig flatterten (angesichts von 10 Zuschauern auch kein Wunder), gewann sie das Endspiel nach längerem Kampf sicher. Eine tolle Vorstellung, die mehr verspricht.

 

6

3001

Schwahn, Nadine

-

2003

Buchfelder, Gerhard

1:0

 

Fazit: Wir traten als Underdog an und schafften ein Mannschaftsremis. Insgesamt war das Remis gegen einen Aufstiegsaspiranten eine tolle Mannschafts-Leistung. Teilweise hatten wir sogar die Chance die vollen 2 Punkte mitzunehmen, aber das wäre wahrscheinlich dann doch ein wenig zu viel des Guten gewesen. Hervorzuheben sind noch einmal die tollen Siege von Nadine und Vincent und die gute Leistung von Samuel. Der nächste Mannschaftskampf findet am 21.10 gegen den Brühler SK 5 statt. Mal sehen, ob wir dann den ersten Mannschaftssieg einfahren können.

 

Br.

Rangnr.

SV Erftstadt 3

-

Rangnr.

Pulheimer SC 2

4:4

1

17

Spradley, Julian

-

10

Sabranski, Heinz

½:½

2

18

Blasche, Martin

-

11

Kiehn, Andreas

0:1

3

20

Berkle, Pascal

-

14

Nettekoven, Wolfgang

0:1

4

21

Rost, Vincent

-

2001

Knobeloch, Olaf

1:0

5

22

Statz, Samuel

-

2002

Hoeper, Heinz-Joachim

1:0

6

3001

Schwahn, Nadine

-

2003

Buchfelder, Gerhard

1:0

7

3005

Greve, Dörte

-

2004

Garcia Unterbusch, Juan

0:1

8

28

Teckentrup, Erich

-

2005

Hajek, Florian

½:½

7. Spieltag - 18.3. 2012

SV Erftstadt III - SF Mülheim IV   7½ : ½

 

 

An diesem Tag passte alles: Beim Gegner fehlten 3 wichtige Stammspieler, weshalb er das erste Brett freilassen musste. Zudem hatte Jochen mit unserer Mannschaftsaufstellung eine glückliche Hand, indem er mir (auf meinen Wunsch) eine Auszeit gönnte. So lief es an allen Brettern gut an, es gab sehr schöne Partien zu sehen, und durch Siege von Peter Kirst (kampflos), Philipp Kossack, Klaus Jödden, Erich Teckentrup, Gottfried Jung, Helmut Nerstheimer und Samuel Statz ergatterten wir 7 Punkte. Jochen überzog seine aussichtsreiche Stellung etwas, aber es reichte noch zum Remis.

 

Beim anschliessenden gemütlichen Beisammensein im Eiscafe gab ich eine Runde aus, damit ich beim nächsten mal wieder mitspielen darf.Lachend

 

Werner Rost

Überzeugender Sieg der 3. Mannschaft

 

Am vergangenen Sonntag hatten die dritte und erste Mannschaft mal wieder zusammen ein Heimspiel. Trotz einiger anfänglicher Störungen in Form eines zu laut protestierenden Gegners wegen den Kirchenliedern im Nachbarnraum entfachte sich alsbald ein spannender Kampf.


An Brett 1 spielte der Autor als Schwarzer gegen einen sehr ungewöhnlichen Franzosen. Bereits in den ersten 10 Zügen konnte ein Bauer und die klar besser Stellung erspielt werden.

 

An Brett 2 hatte Andreas mit seinem 3-Bauernangriff gegen Königsindisch auch relativ wenig Probleme. Bereits zu Beginn hatte der Gegner äusserst defensiv gespielt und sah sich recht schnell in einer passiven Stellung wieder.

 

Thorsten erspielte sich gegen eine unorthodoxe Eröffnungsbehandlung des Gegners mithilfe seines Läuferpaars ebenfalls einen Vorteil. Die Bauernstruktur des Gegners mit Bauern auf f4, e3 und d5 war sehr anfällig für etwaige Angriffe.

 

An Brett 4 bekam Henrik als Weisser einen unspektakulären Standard Spanier auf das Brett. Wie sich im Kampfverlauf zeigen sollte, verstand er die Stellung jedoch einen Ticken besser als der Gegner, der doch ein wenig die Idee eines konkreten Plan vermissen lies. Trotzdem befand sich dich Stellung relativ im Gleichgewicht.

 

Genauso erging es eigentlich auch Stefan an Brett 5. In den ersten 15 Zügen konnt er mit Schwarz sogar einen leichten Vorteil herausspielen. Doch irgendwie musste er nach einem nicht zu vermeidenen Springertausch immer mehr kämpfen um nicht an Boden zu verlieren.


Thorben überrascht mich wieder einmal mit einer noch nie gesehenen Variante im Sizilianer. Durch seine etwas unorthodoxe Eröffnungsbehandlung konnte man schon das schlimmste befürchten, da der Gegner zwischenzeitlich massive Matt Drohungen hatte, die bei richtigem Spiel sicherlich zum Sieg geführt hätten.

 

Im Gegensatz dazu spielte Roman an Brett 7 eine sehr ruhige und ausgeglichene Partie, welche für beide Partein nur äusserst schwer aus dem Gleichgewicht zu bringen war.

 

An Brett 8 hat sich der Gegner zu sehr vor unserer Geheimwaffe in Form unseres(r) stärksten Spieler(in) überhaupt gefürchtet. Nach einer Stunde konnte Nadine den ersten (kampflosen) Punkt für unsere Mannschaft einfahren.

 

Erftstadt : BSG Rheinpark 1:0

 

Roman konnte in seiner Stellung auch nicht mehr viel bewirken und willigte somit folgerichtig in das Remisangebot seines Gegners ein.

 

Erftstadt : BSG Rheinpark 1,5:0,5

 

An den anderen Brettern sah es mehr als gut für uns aus. Der Autor, Andreas und auch Thorsten hatten sich einen deutlichen Vorteil erspielt. Leider sah die Lage dafür bei Thorben und Stefan weniger rosig aus. Stefans komplette Stellung dreht vom einen auf den anderen Moment ins Gegenteil um und er konnte einen Bauernverlust und damit verbundenen die starken Schwerfiguren seines Gegners nicht mehr abwehren und gab auf. Sehr schade, da er nach der Eröffnung definitiv besser stand.

 

Erftstadt : BSG Rheinpark 1,5:1,5

 

Relativ zeitig danach konnte Andreas jedoch zunächst eine Qualität und später noch mehrere Bauern gewinnen. Und als ob das noch nicht genug wäre, konnte er den Gegner sogar noch Matt setzen. Schöne Partie und schöner Sieg. Aufgrund dessen und weil Thorsten ausser einer drei-fachen Stellungswiederholung nichts mehr sah, bot er seinem Gegner Remis an, was dieser auch annahm.

 

Erftstadt : BSG Rheinpark 3 : 2

 

Somit spielten noch der Autor der zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Bauern mehr hatte, Henrik der einen Bauern mehr hatte und Thorben der sich mittlerweile in ein Endspiel gerettet hatte, was wahrscheinlich tot Remis ist. Es sah somit sehr gut für uns aus. Henriks Gegner half uns kräftig mit und übersah eine einfache Bauerngabel, welche einen Turm gewann.

 

Erftstadt : BSG Rheinpark 4 : 2

 

Mein Gegner war offensichtlich in Opferlaune, da er einen kompletten Turm in bereits viel schlechtere Stellung für einen Bauern ohne Kompensation opferte. 20 Minuten später sah er das auch ein und gab auf.

 

Erftstadt : BSG Rheinpark 5:2

 

Damit hatten wir den Sieg bereits in der Tasche ein Husarenstück sollte aber trotzdem noch folgen. Thorbens Gegner versucht krampfhaft seine Stellung doch noch zu gewinnen und schaffte es dann seinen eigenen Läufer so einzusperren, dass er verlorgen ging. Somit konnte Thorben nach 8 Spieltagen seinen ersten Sieg einfahren.

 

Endstand: Erfstadt III : BSG Rheinpark II 6:2

 

Solche einen deutlichen Sieg hatte sicherlich vorher keiner erwartet. Erschwerend kam hinzu, dass der Spieltag auf den 1. Mai fiel, was für gewisse Herren ein Nachteil ist, da man mit 1,5 Stunden Schlaf nicht unbedingt sein bestes Schach spielen kann.

 

Trotzallem war das mal wieder eine sehr schöne Mannschaftsleistung mit der wir mehr als zufrieden sein können. Mit einem Blick auf die Tabelle wird ersichtlich, dass wir theoretisch zwar noch absteigen können, aber mit den besten Voraussetzungen von allen abstiegsbedrohten Mannschaften in den letzten Spieltag gehen. Unser nächster Gegner sind die sicher abgestiegenen Poller Schachesel welche schlagbar sind, aber trotz allem nicht unterschätzt werden sollten.

 

Einzelergebnisse:


10 SV Erftstadt III - 9 BSG Rheinpark II 6 : 2


17 Spradley,Julian 1767 - 10 Schurr,Bernhard 1741 1 : 0
20 Schnitzler,Andreas 1736 - 14 Hesse,Werner 1701 1 : 0
21 Wagner,Thorsten 1779 - 15 Koscholleck,Ingo 1692 ½ : ½
22 Fritsch,Henrik 1643 - 17 Dorloff,Jakobus 1528 1 : 0
24 Weiher,Stefan 1594 - 18 Duica,Stefan 1630 0 : 1
3002 Fritsch,Thorben 1538 - 21 Greb,Michael 1546 1 : 0
3003 Feldhoff,Roman 1492 - 23 Gläser,Joachim 1483 ½ : ½
3006 Schwahn,Nadine 1436 - 28 Sepac,Zeljko + : -