Zum Jahresabschluss traf die 2. Mannschaft auf die Bergischen SF 5. Im Vorfeld hatten wir die Rumpfmannschaft schnell zusammen, die lediglich durch Lukas und unser neues Mitglied Kai Bergert erstmalig ergänzt wurde. Nach 45 Minuten Fahrt (!) versammelten sich alle Mitglieder, um als haushoher Favorit (zumindest auf dem Papier) ins Rennen zu gehen. Es kam zu folgenden Paarungen:
Br. Rangnr. Bergische SF 5 - Rangnr. SV Erftstadt 2
1 33 Schüers, Christian - 10 Grothues-Lay, Kay
2 34 Selbach, Johannes - 11 Spradley, Julian
3 35 Friske, Hans - 12 Blasche, Martin
4 36 Dehl, Robert - 13 Schnitzler, Andreas
5 37 Fey, Helmut - 14 Fritsch, Henrik
6 38 Werner, Joachim - 16 Mevis, Jan-Lukas
7 39 Bernecker, Jan - 2003 Wagner, Thorsten
8 40 Hoffmann, Julian - 64 Bergert, Kai
Überraschenderweise entwickelten sich die Begegnungen zunächst sehr ausgeglichen. Unser Ersatzspieler Kai (der „Neue“) biss sich nach einer leicht besseren Eröffnungsphase die Zähne an seinem jugendlichen Gegner aus. Auf dem Papier bestand zwar ein eklatanter DWZ-Unterschied, jedoch spielte Kais Gegner wesentlich stärker. Das Ende vom Lied war eine wahrscheinlich leicht bessere Stellung, in der Kai aber keine großartigen Ideen mehr einfielen. Trotzdem kein schlechter Einstand gegen einen unberechenbaren Gegner!
8 40 Hoffmann, Julian - 64 Bergert, Kai ½:½
Auch Thorsten hatte seine liebe Müh und Not gegen den zweiten jugendlichen Gegner. Nach einer etwas aktiveren Eröffnung konnte Thorsten sich keinen entscheidenden Vorteil erspielen, sodass es zu folgender Stellung kam:
Schwarz am Zug
Auch wenn Weiß über einen Mehrbauer verfügt, ist die Stellung objektiv ausgeglichen. Das Hauptproblem ist die offene Königsstellung und natürlich der weit vorgerückte a-Bauer. Die beste Strategie für Schwarz wäre es gewesen, mit 46…Kg7 abzuwarten, ob Weiß die Partie überzieht. Zu unserem Glück verlor Thorstens Gegner aber die Geduld und stellte seinen d-Bauern ohne Not ein. In der Folge übersah Thorsten zwar die direkte Mattkombination, gewann aber am Ende jedoch sicher. Ein schwer erkämpfter Punkt!
7 39 Bernecker, Jan - 2003 Wagner, Thorsten 0:1
Wie bereits sein literarisches Vorbild Hamlet, befand sich auch Henrik bereits in der Eröffnung im Zwiespalt: c3 oder nicht c3? Leider entschied er sich für zweiteres und fand sich alsbald in ernsthaften Zeitschwierigkeiten wieder. Somit kam es, wie es kommen musste und Henrik übersah bei einer eigenen Kombination, dass die gegnerische Dame doch noch gedeckt war. Ohne den gegnerischen Zug abzuwarten, gab er auf. Sehr edelmütig, aber Hamlet erging es am Ende auch nicht viel besser…
5 37 Fey, Helmut - 14 Fritsch, Henrik 1:0
Als nächstes beendete Martin seine Partie siegreich. Nach einer wiederum leicht besseren Eröffnung verflachte die Partie zusehend. Das wurde Martin dann irgendwann zu bunt und er packte die sprichwörtliche Brechstange aus. Der Gegner schien dadurch so irritiert zu sein, dass er erst einen, dann zwei Bauern und schlussendlich auch noch seinen Springer verlor. Ein weiterer (Kampf-)Sieg, ein weiterer Punkt.
3 35 Friske, Hans - 12 Blasche, Martin 0:1
Kay hatte in einer für ihn typischen leicht besseren Stellung auf einmal einfach einen Bauern eingestellt, spielte aber im selben Tempo weiter, sodass ich mir nicht sicher bin, ob sein Gegner begriff, dass er einen Vorteil hatte. Im Folgenden unternahm er nämliche keinerlei ernsthafte Versuche aktiv auf Gewinn zu spielen und so ging die Partie in ein ausgeglichenes Endspiel über. Kay behielt aber einen kühlen Kopf, wickelte in ein gewonnenes Bauernendspiel ab und konnte letztlich den vollen Punkt einheimsen!
1 33 Schüers, Christian - 10 Grothues-Lay, Kay 0:1
Somit fehlte uns zum Mannschaftssieg nur noch ein Punkt, den erfreulicherweise Andreas zeitnahe beisteuerte. In einer von seinem Gegner sehr passiv angelegten Partie konnte er Stück für Stück sich einen Vorteil erarbeiten. Getreu dem Motto „Rochade ist was für Schwächlinge“ befand sich der gegnerische König im Kreuzfeuer. Andreas schnürte seinen Gegner regelrecht ein, sodass es zu folgender Stellung kam:
Schwarz am Zug
Anstatt jetzt vorschnell auf den endgültigen Gewinn des Lb2 zu spielen, folgte Andreas der Maxime, dass wenn der Gegner zum Warten verdammt ist, man seine eigene Stellung erst maximal verbessert. Die einzige Figur, die aktuell keine Rolle spielt, ist der schwarze König, den Andreas mit 40…Kd7! aktiviert. Die fruchtlosen gegnerischen Versuche sich einen Freibauern am Königsflügel zu schaffen, wehrte Andreas mühelos ab und gewann in der Folge den Läufer und die Partie. Für mich die schönste Partie an diesem Tag!
4 36 Dehl, Robert - 13 Schnitzler, Andreas 0:1
Damit war der Mannschaftskampf gewonnen und es ging lediglich um die Kür. Leider hatte Lukas mit seiner fehlenden (Schach-)Praxis zu kämpfen. Die Partie war lange ausgeglichen, bis der Gegner einen Bauern nennen wir es „opferte“, um gegen den im Zentrum verbliebenen König zu spielen. Unglücklicherweise übersah Lukas etwas später eine Mattkombination und musste folgerichtig aufgeben. Schade, aber mit etwas mehr Praxis, passiert das nicht noch einmal!
6 38 Werner, Joachim - 16 Mevis, Jan-Lukas 1:0
Und ab diesem Zeitpunkt lief die Uhr. 30 Minuten verblieben mir, bevor ich meinen Mannschaftskameraden beim anschließenden Essen eine Runde spendieren „musste“. Nach einer unspektakulären Partie, in der mein Gegner drei (!!!) Mal in 36 Zügen überhaupt sich über seine eigenen 4 Reihen hin weg bewegt hat und in der ich das durchaus interessante Manöver Dd1-d2-e2-f1 kennen lernen durfte, konnte ich aber nach handgestoppten 7 Minuten und 34 Sekunden die Partie mit einer simplen Kombination gewinnen.
2 34 Selbach, Johannes - 11 Spradley, Julian 0:1
Fazit: Der Jahresabschluss war ein kampfbetonter Arbeitssieg mit geringen Schönheitsmakeln. Am Ende des Tages hätte der Sieg auf dem Papier etwas höher ausfallen müssen, was von sehr couragiert aufspielenden Gegnern verhindert wurde. Am Ende zählen die 2 entführten Mannschaftspunkte. Damit stehen wir punktgleich mit Euskirchen auf den ersten beiden Aufstiegsplätzen und haben bereits jetzt 3 Mannschaftspunkte Vorsprung auf den 3. Platz. So kann das Schachjahr 2019 gerne weiter gehen!
Br. Rangnr. Bergische SF 5 - Rangnr. SV Erftstadt 2 13:19
1 33 Schüers, Christian - 10 Grothues-Lay, Kay 0:1
2 34 Selbach, Johannes - 11 Spradley, Julian 0:1
3 35 Friske, Hans - 12 Blasche, Martin 0:1
4 36 Dehl, Robert - 13 Schnitzler, Andreas 0:1
5 37 Fey, Helmut - 14 Fritsch, Henrik 1:0
6 38 Werner, Joachim - 16 Mevis, Jan-Lukas 1:0
7 39 Bernecker, Jan - 2003 Wagner, Thorsten 0:1
8 40 Hoffmann, Julian - 64 Bergert, Kai ½:½
Am nächsten Spieltag, den 20.01.19, werden wir Zuhause auf die Schachfreunde der SG Porz 8 treffen. Bis dahin wünscht die 2. Mannschaft allen Lesern ein frohes Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue (Schach-)Jahr!