Dass der Mannschaftskampf gegen Kerpen 2 kein Selbstläufer werden wird, war uns schon bei der Vorbereitung des Kampfes klar. Martin Blasche hatte schon weit im Vorfeld angekündigt, dass er an diesem Termin verhindert sein wird. Relativ kurzfristig fielen dann auch noch Julian Spradley und Lukas Mevis aus und mussten ersetzt werden. Dies war teilweise auch dem wegen des Volkstrauertages nach hinten verlegten Spielbeginn auf 13 Uhr geschuldet.
Die dritte Runde verlief viel spannender als zunächst von allen Beteiligten gedacht, obwohl Kerpen 2 auch nicht mit der bestmöglichen Aufstellung antrat. Kerpen 2 erwies sich als viel unangenehmer zu spielen als erwartet. Trotz teilweise großen nominellen Vorteilen an den Brettern konnte die Zweite nicht zeigen, dass sie eindeutiger Favorit in diesem Kampf war.
Es kam zu folgenden Partien:
Br. |
SV Erftstadt 2 |
- |
SK Kerpen 2 |
1 |
Grothues-Lay, Kay (1796) |
- |
Schlegel, Andreas (1720) |
2 |
Schnitzler, Andreas (1704) |
- |
Weymans, Gottfried (1509) |
3 |
Fritsch, Henrik (1632) |
- |
Dujmovic, Marin (---) |
4 |
Weiher, Stefan (1586) |
- |
Rahi, Zafar (1688) |
5 |
Dreser, Dominik (1557) |
- |
Wöstmann, Mathias (1387) |
6 |
Wagner, Thorsten (1672) |
- |
Vogelfänger, Daniel (1273) |
7 |
Weiher, Dörte (1308) |
- |
Hund, Wolfgang (1608) |
8 |
Schopp, Jan (1655) |
- |
Bollerey, Markus (1104) |
Zunächst bot Kay Grothues-Lay nach gut einer Stunde am Spitzenbrett remis, da er mit den schwarzen Figuren Ausgleich gegen Andreas Schlegel, der DWZ-mäßig fast auf Augenhöhe ist, erreichte und sich die restlichen Partien in die erwartete Richtung entwickelten. Henrik Fritsch hatte schon einen Bauern mehr, Thorsten Wagner hatte schon viel Raumvorteil und Stefan Weiher war in der aktiveren Rolle. Andreas Schnitzler hatte ebenso eine angenehmere Stellung erreicht. Das Angebot wurde auch vom Gegner umgehend angenommen.
Zwischenstand: 2-2
Wenig später einigte sich Dominik Dreser mit seinem Widersacher auf eine Punkteteilung. Eigentlich hatten wir an diesem Brett mit mehr als nur einer Punkteteilung gerechnet, aber Dominik war etwas unpässlich. Passiert – trotzdem sahen wir frohen Mutes dem Rest des Kampfes entgegen.
Zwischenstand: 4-4
Dass der Optimismus angebracht war, zeigte sich etwa 30 Minuten später. Thorstens Gegner Daniel Vogelfänger erlaubte eine schöne mehrzügige Kombination, die am Damenflügel startete, dann am Königsflügel weiterging um schließlich wieder am Damenflügel mit dem Eindringen eines Turms in des Gegners Reihen den Gegner Turm und Figur gekostet hätte. Dies ließ sich der Kerpener Spieler aber nicht mehr zeigen und gab auf.
Zwischenstand: 7-5
Wiederum etwa 30 Minuten später erzielte Kerpen den Ausgleich, da Stefan leider seinem Gegner gratulieren musste. Was war passiert? Stefans Angriff schlug nicht durch und sein Gegner konnte mit seinen Leichtfiguren Stefans Dame jagen. Leider hatte die Jagd auf die Dame zur Folge, dass diese auf ein Feld musste, welches eine Springergabel auf Dame und Läufer ermöglichte. Ein Figurenverlust war die Folge. Mit diesem Vorteil ging Stefans Gegner dann zum erfolgreichen Angriff über.
Zwischenstand: 8-8
Die erneute Erftstädter Führung erzielte dann nur 5 Minuten später unser Ersatzspieler aus der Dritten Jan Schopp, dem an dieser Stelle für seinen Einsatz wiederum gedankt sei. Nach zunächst relativ ausgeglichenem Partieverlauf übersah sein Gegner ein Abzugsschach, welches diesen dann eine Qualität kostete. Jan setzte sich im Endspiel mit Turm gegen Springer dann sicher durch.
Zwischenstand: 11-9
Jetzt spielten noch Andreas, Henrik und Dörte Weiher. Während Andreas und Henrik nominell eigentlich überlegen sein sollten, war Dörte auf Grund eines DWZ-Nachteils von ca.300 Punkten nicht gerade in der Favoritenrolle. Andreas konnte gegen die zähe Verteidigung kein Mittel finden. Henrik verrechnete sich und musste zwischenzeitlich statt eines Mehrbauers mit einem Minusbauern leben. Dank einiger geschickter Turmzüge konnte er sich den Bauern aber zurückholen. Daraufhin einigten sich sowohl Henrik als auch Andreas nach gut drei Stunden Spielzeit mit ihren Gegnern auf eine Punkteteilung. Mindestens ein Mannschaftspunkt war somit gesichert.
Zwischenstand: 15-13
Der Ausgang des Mannschaftskampfes hing jetzt ausgerechnet von dem Brett ab, an dem wir den größten nominellen Nachteil hatten. Leider war der Nachteil nicht nur nominell, sondern zeigte sich mittlerweile auch auf dem Brett. Dörte hatte einen Bauern bei unangenehmer Stellung weniger. In der Folge kam es auch zu Stellungen, in denen Dörte mit zwei Minusbauern, aber der Aussicht auf baldigen Rückgewinn eines Bauern weiterspielen musste. Die beiden Kontrahenten landeten dann zunächst in einem Dame-Turm-Endspiel, welches Dörte umsichtig verteidigte. Nach geschicktem Damentausch konnte Dörte die beiden Bauern auf dem Damenflügel mit ihrem b-Bauern festlegen, so dass jetzt im Turmendspiel immer eine Angriffsmarke am entfernten Flügel vorhanden war. Am Königsflügel standen sich nun jeweils 3 Bauern auf jeder Seite gegenüber. Zu unserem Glück fand der Kerpener Spieler keinen Plan, seinen Mehrbauern gewinnbringend einzusetzen und die Partie endete nach gut 5 Stunden mit einem Friedensschluss. Äußerst stark gekämpft, Dörte!
Dörte durfte nun zu Recht, die Gratulationen der verbliebenen Mannschaftsmitglieder über sich ergehen lassen.
Endstand: 17-15
Die Einzelergebnisse im Überblick:
Br. |
SV Erftstadt 2 |
- |
SK Kerpen 2 |
17:15 |
1 |
Grothues-Lay, Kay |
- |
Schlegel, Andreas |
½:½ |
2 |
Schnitzler, Andreas |
- |
Weymans, Gottfried |
½:½ |
3 |
Fritsch, Henrik |
- |
Dujmovic, Marin |
½:½ |
4 |
Weiher, Stefan |
- |
Rahi, Zafar |
0:1 |
5 |
Dreser, Dominik |
- |
Wöstmann, Mathias |
½:½ |
6 |
Wagner, Thorsten |
- |
Vogelfänger, Daniel |
1:0 |
7 |
Weiher, Dörte |
- |
Hund, Wolfgang |
½:½ |
8 |
Schopp, Jan |
- |
Bollerey, Markus |
1:0 |
Fazit: Viel spannender als nötig verlief der Kampf. Das gesamte Team kann sich insbesondere bei Dörte bedanken, denn außer Thorsten, Jan und Dörte zeigten alle nur durchschnittliche Leistungen. Dieses Mal ist die Mannschaft noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.
Nach 3 Spieltagen liegt die Zweite punktgleich mit dem Tabellenführer auf Rang 2.
Ausblick: Am 09.12.2018 geht es für die Zweite ins Bergische. Beim Tabellensechsten - den Bergischen Schachfreunden 5 - sollten wir aber wieder mal ansatzweise unser Potential ausschöpfen, wenn wir nicht auf die Nase fallen wollen.