In der 7. Runde musste die 2. Mannschaft zu ihrem nächsten Auswärtsspiel gegen den SK Sülz-Klettenberg 2 antreten. Wir konnten fast in Bestbesetzung starten, wobei Jochen den im Urlaub auf Mallorca verweilenden Andreas ersetzte. Mit einem Mannschaftssieg könnten wir mit ein wenig Hilfe den Aufstieg bereits zwei Runden vor Schluss perfekt machen. Dementsprechend motiviert kamen wir im urigen Spiellokal an und es entbrannten folgende Paarungen:
Br. Nr. SK Sülz-Klettenberg 2 - Nr. SV Erftstadt 2
1 9 Ansari, Jalil - 10 Grothues-Lay, Kay
2 10 Haas, Hartmut - 11 Spradley, Julian
3 12 Esser, Peter - 12 Blasche, Martin
4 13 Bahadori, Arastoo - 14 Fritsch, Henrik
5 14 Stetefeldt, Mario - 16 Mevis, Jan-Lukas
6 15 Mittenzwei, Ingo - 2001 Dreser, Dominik
7 2001 Kern, Dieter - 2003 Wagner, Thorsten
8 37 Slevin, Thomas Geraghty - 19 Haupt, Joachim
Die Partien entwickelten sich rasch zu unseren Gunsten. Kay erwischte mit Jerry Ansari einen der angenehmsten und sympathischsten Spieler, die ich je kennenlernen durfte. Er war sogar so freundlich, uns nach einer eher kurzen von Taktik geprägten Partie den Punkt zu überlassen.
1 9 Ansari, Jalil - 10 Grothues-Lay, Kay 0:1
Jochen hatte es währenddessen mit einem jungen DWZ-losen Gegner zu tun. Als ich mir das erste Mal sein Brett anschaute, sah ich folgende kuriose Stellung:
Schwarz am Zug
Man sollte meinen, dass wir hier keine Stellung aus einer Langpartie sehen, sondern eher eine Schachkomposition aus dem Problemschach. Zum besseren Verständnis: Die letzten Züge waren 7.0-0-0 Lg4 8.Dg3 Lxd1 9.Sge2 Sh5 10.Df3. Jochen gelang es nach einigen weiteren Intermezzi und einem sehenswerten Abzugsschach inklusive Damengewinn zu gewinnen.
8 37 Slevin, Thomas Geraghty - 19 Haupt, Joachim 0:1
Nach zwei schnellen Siegen beruhigte sich der Mannschaftskampf wieder etwas. Martin spielte eine unruhige Partie, kam aber durch einen verfrühten Angriff seines Gegners in Vorteil. Leider war Caissa ihm nicht hold und er übersah eine gegnerische taktische Ressource, sodass es zu folgender Stellung kam:
Weiß am Zug
In dieser äußerst interessanten Stellung wähnte Martin sich zumindest nicht mehr im Vorteil und willigte, auch im Hinblick auf die restliche Bedenkzeit, in das gegnerische Remisangebot ein. Nach dem forcierten 37.Th1 jedoch hatten beide Spieler sich nur auf den Zug 37…Lxg4 konzentriert, welcher Schwarz mit richtigem Spiel in ernsthafte Bedrängnis gebracht hätte. Nach 38.Dxg4! Dxh1 39.De6+ Kd8 40.Sb6! kann Schwarz sich einzig durch den absurden Zug 40…Tf7 retten. Danach kann Schwarz zwar noch kämpfen, wird aber wenig Spaß dabei haben. Mit dem weitaus gediegeneren 37…Dg2/3 ist die Stellung ausgeglichen. Ein wenig schade, aber kein Beinbruch.
3 12 Esser, Peter - 12 Blasche, Martin ½:½
Im Anschluss konnte ich meine eigene Partie siegreich beenden. Nachdem mein Gegner bereits in der Eröffnung einen Bauer verlor, verschlimmerte sich seine Situation von Zug zu Zug, sodass er nach langem Kampf und einigen übersehenen Kombinationen aufgeben musste.
2 10 Haas, Hartmut - 11 Spradley, Julian 0:1
Fast zeitgleich gewann auch Dominik die schönste Partie des Tages. Wie aus einem Guss spielte er die Stellung herunter, konnte den Gegner erst positionell unter Druck setzen, bevor er taktisch die Qualität gewann. Die Krönung im Endspiel verpasst er leider in folgender Stellung:
Schwarz am Zug
Statt mit 45…Tg7 46.Th1 Tg3+ 47.Kh4 Tg1! 48.Txg1 Th2# auf Matt zu spielen und zur Legende zu werden, wählte er das profane 45…b3 und gewann 5 Züge später. Dies schmälert aber in keiner Weise seine starke Leistung!
6 15 Mittenzwei, Ingo - 2001 Dreser, Dominik 0:1
Damit war der Mannschaftssieg gesichert. In der Folge beendete Thorsten seine höhepunktarme Partie friedlich und verlor damit leider auch seinen Nimbus als „Mr. 100%“. Er verbleibt aber weiterhin an erster Stelle der Topscorer-Liste der Bezirksklasse West.
7 2001 Kern, Dieter - 2003 Wagner, Thorsten ½:½
Lukas hatte mal wieder das Pech an den Fingern: In einer leicht passiv angelegten Partie wehrte er sich erfolgreich gegen seinen Gegner, um dann in ausgeglichener Stellung nach einem Fehlgriff durch eine zweizügige Kombination zu verlieren. Schade, schade!
5 14 Stetefeldt, Mario - 16 Mevis, Jan-Lukas 1:0
Zuletzt spielte Henrik die insgesamt für mich unverständlichste Partie des Tages. Nachdem der Gegner ihn leicht unter Druck setzen konnte, hatte er im späten Mittelspiel bereits einen Gewinnvorteil auf dem Brett, nur damit er selbigen wieder über Bord schmeißen konnte. Das Blatt sollte sich aber noch einmal zu Henriks Ungunsten drehen, sodass es zu folgender Stellung kam:
Weiß am Zug
Dem geneigten Leser mögen die beiden vorgerückten gegnerischen Zentralbauern auffallen, die in Kombination mit dem abgeschnitten König gefühlt dreimal für einen Sieg ausreichen. Unglaublich aber wahr: Nach 49.Te6? (Tb7!) Lh4 50.d6? (Te8) Kb5 51.Te8??? (d7) Kc6 52.Tc8+ einigte man sich auf Remis. Von knapp +8 auf += in 3 Zügen sieht man auch nicht alle Tage.
4 13 Bahadori, Arastoo - 14 Fritsch, Henrik ½:½
Fazit: Fast alle Partien wurden heute durch Taktik und kurze Kombinationen meist zu unseren Gunsten entschieden. Mit einem nie gefährdeten 19:13 (5,5:2,5 nach alter Punktereglung) Sieg warteten wir die restlichen Resultate des Tages ab und, siehe da, Dormagen verlor hoch gegen Brühl. Damit ist unseren Aufstieg mit noch zwei ausstehenden Spieltagen bereits in trockenen Tüchern.
Br. Nr. SK Sülz-Klettenberg 2 - Nr. SV Erftstadt 2 13:19
1 9 Ansari, Jalil - 10 Grothues-Lay, Kay 0:1
2 10 Haas, Hartmut - 11 Spradley, Julian 0:1
3 12 Esser, Peter - 12 Blasche, Martin ½:½
4 13 Bahadori, Arastoo - 14 Fritsch, Henrik ½:½
5 14 Stetefeldt, Mario - 16 Mevis, Jan-Lukas 1:0
6 15 Mittenzwei, Ingo - 2001 Dreser, Dominik 0:1
7 2001 Kern, Dieter - 2003 Wagner, Thorsten ½:½
8 37 Slevin, Thomas Geraghty - 19 Haupt, Joachim 0:1
Zeitgleich mit der 1. Mannschaft werden wir „Zuhause“ am 07.04.19 gegen die zweite Mannschaft des SV Hürth-Berrenrath antreten müssen, die händeringend Punkte im Abstiegskampf benötigt. Bis dahin!