Am 3. Spieltag fuhren wir zum Tabellenletzten nach Brauweiler. Gegen den Abstiegskandidaten wollten wir den ersten Saisonsieg erringen und uns in der Tabelle weiter nach oben bewegen.
Erstmals ausschließlich mit Stammspielern antretend waren wir deutlich favorisiert. Dieser Favoritenrolle wurden wir am Ende auch gerecht, nur kurzzeitig hatte ich ein paar Bedenken. Alphons brachte uns schnell 1:0 in Führung. Und dies nur durch seine pure Anwesenheit. Doch der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit. Daniel hatte die Eröffnung völlig misshandelt und erwartete den gegnerischen K. O.-Schlag. Auch bei Vincent sah es nicht gut, was aber wiederum durch den Materialvorteil von Samuel ausgeglichen wurde.
Arnold und ich verfügten über einen leichten Stellungsvorteil. Interessant war dabei Arnolds Weg dorthin. Er gab seinen Fianchetto-Läufer gegen einen Springer, um anschließend gegen die gegnerische Stellung und einen isolierten Mittelbauern Druck auszuüben. Häufig birgt so eine Entscheidung die Gefahr eines Angriffs gegen die eigene Rochadestellung, im konkreten Fall war ein solcher aber nicht zu befürchten.
Vincent spielte nach seinem Lapsus konzentrierter weiter. Es gelang ihm den gegnerischen Angriff einzudämmen und selbst Drohungen gegen den gegnerischen König aufzustellen. Sein Gegner verlor den Überblick und nach mehreren groben Schnitzern führten wir 2:0. Damit war der Mannschaftskampf quasi entschieden.
Unseren dritten Punkt konnte ich beisteuern. In beginnender Zeitnot spielte mein Gegner etwas ungenauer als ich. Er übersah, dass seine Dame über kein Fluchtfeld verfügte. Damenverlust konnte er nur durch Hergabe eines Turmes vermeiden, was aber letztendlich auch als unzureichend erwies. Hätte er dagegen meinen Fehler ausgenutzt, wäre er selbst in Vorteil gekommen. Hier bewahrheitete sich wieder das Sprichwort, dass der vorletzte Fehler gewinnt.
Kurz danach war der Mannschaftskampf für uns vorzeitig gewonnen. Samuel verwertete seinen Materialvorteil sicher und Daniels Gegner willigte, nachdem er kurz zuvor eine gute taktische Gewinnmöglichkeit ausgelassen hatte, in die Punkteteilung ein.
Arnold steuerte einen weiteren Punkt bei. Seinen Eröffnungsvorteil konnte er bis ins Endspiel behaupten und dann auch sicher verwerten. Nicht so glücklich agierte Pascal. Wie bereits in Runde 1, stellte er auch gegen Brauweiler die Partie einzügig ein. Mit Materialnachteil kämpfte er zwar unverdrossen weiter, aber am Ende stand die Null.
Die längste Partie spielte Valeri. Nach ausgeglichener Eröffnung übernahm er im Mittelspiel die Initiative. Doch dann hatte er einen kleinen Blackout und sein Kontrahent einen Freibauern auf der zweiten Reihe. Zum Glück hatte er mit einem eigenen Freibauern etwas Gegenspiel, so dass sein Gegner keine Fortschritte erzielen konnte. Am Ende teilten beide Spieler den Punkt und wir gewannen 6:2.
Br. | Rangnr. | SG Rochade Brauweiler 1 | - | Rangnr. | SV Erftstadt 1 | 2:6 |
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1 | 1 | Schmetzer, Benjamin | - | 1 | Huhndorf, Arnold | 0:1 |
2 | 2 | Derijck, Matthias | - | 2 | Harcke, Andreas | 0:1 |
3 | 3 | Matern, Gerhard | - | 3 | Statz, Samuel | 0:1 |
4 | 4 | Effertz, Josef | - | 6 | Effer-Uhe, Daniel | ½:½ |
5 | 5 | Roßberg, Robert | - | 7 | Hartmann, Valeri | ½:½ |
6 | 6 | Kuhn, Andreas | - | 8 | Schiffer, Alphons | -:+ |
7 | 8 | Lungerich, Bernd | - | 1001 | Berkle, Pascal | 1:0 |
8 | 9 | Hermann, Gregor | - | 1002 | Rost, Vincent | 0:1 |