Achterbahn und remis in Longerich
Schon diese Überschrift ist unpräzise: Wir spielten zwar gegen Longerich, aber deren hübsches Spiellokal liegt in Chorweiler. Leider mussten wir wichtige Stammspieler ersetzen.
Nachdem Peter als Wettkampfleiter für Ordnung gesorgt hatte – bei zwei Tischreihen dürfen sich Mannschaftskollegen nicht gegenüber sitzen – konnte es los gehen.
Ich begab mich an Brett sieben, neben mir Alphons. Und hier gleich eine Warnung: Neben Alphons zu sitzen ist nichts für Herzkranke! Nur wer sich bei der Kirmes auf einer Achterbahn mit Looping pudelwohl fühlt mag sich das zutrauen. Alphons stellte bereits im sechsten Zug einen Läufer ein. Einfach so. Sein junger und noch unerfahrener Gegner beging nun einen schrecklichen Fehler: Er schlug einfach diesen Läufer. Das hätte er besser nicht getan. Denn so etwas bringt unseren Alphons auf Hochtouren: Er rochierte in aller Seelenruhe, wirbelte dann mit beiden Springern übers Brett – und plötzlich hatte er die gegnerische Dame gefangen. Als Erster beendete er die Partie und brachte uns in Führung. Wahnsinn!
Fasziniert von diesem Geschehen am Nebenbrett und zudem stark beschäftigt mit meiner eigenen Partie konnte ich das Geschehen an den anderen Brettern nur sehr flüchtig verfolgen. Die Kollegen mögen mir daher bitte nachsehen, dass sie in diesem Bericht zu kurz kommen – Beschwerden bitte bei Alphons!
Klaus Jödden hatte am anderen Nebenbrett eine komplizierte Partie. Er stand sehr unter Druck. Und als ich wieder hinsah, hatte sein Gegner eine Springergabel gegen König und Dame hingestellt. Klaus musste daher kapitulieren. Auch an Brett 2 musste Matthias Wagner die Segel streichen, womit der Gegner mit 2:1 in Führung ging. Valeri Hartmann wurde an Brett 4 seiner Favoritenrolle gerecht – er hat eine um 100 Punkte höhere DWZ – und sorgte sicher für den Ausgleich. Eine noch höhere DWZ-Differenz münzte Hans-Bert Steinberge in einen Sieg um und brachte uns damit mit 3:2 in Führung. Danach meldete ich mich zu Wort: Wenn man bedenkt, dass mein aus Russland stammender Gegner eine mehr als 200 höhere DWZ hat, dann kann meine Niederlage nicht überraschen (ein Königreich für eine Ausrede). Zwischendurch hatte ich zwar laut Fritz Vorteil, aber einige suboptimale Züge besiegelten meine Niederlage nach 61 Zügen und knapp vier Stunden.
Blieben noch Peter und Pascal Berkle. An Peters Brett kneteten beide Gegner eine remisverdächtige Stellung – vergeblich, remis. Pascal dürfte enttäuscht sein, konnte er doch an Brett 1 die Verteidigung seines Gegners nicht knacken, und auch diese Partie wurde remis.
Somit endete der Mannschaftskampf nach vier Stunden Spielzeit mit 4:4 – oder nach der moderneren Zählung 16:16.
Der nächste Spieltag fällt auf den 11.11. Da sind wir spielfrei. Erst am 6.12. wird es wieder ernst, Sülz-Klettenberg kommt nach Lechenich.
Werner Rost