Am 14.09.13 startete unsere U-16 Mannschaft mit einem Heimspiel in die Saison. Wir konnten mit Viktor, Christian, Jan und Valentin fast in Bestbesetzung antreten. Dies war auch nötig, denn die Aufstellung unseres Gegners, KKS, versprach spannende Spiele. Zunächst kamen alle unbeschadet aus der Eröffnung, wenn es auch bei Valentin nicht schön aussah. Später gestand er, sich nicht an die Ratschläge seines älteren Bruders für diese Eröffnung gehalten zu haben. Dies kostet ihm bald eine Figur und Dauerdruck des Gegners auf f7. Zwischendurch spielte er recht ordentlich, aber dieses Manko konnte er nicht mehr aufholen und nach einem weiteren Fehler war die Partie verloren. Damit stand es aber schon 1:1, denn Jan wurde von seinem Gegner nicht gefordert. Schnell war in dieser Partie eigentlich nur die Frage, wie lange es bis zum matt dauert. Sein Gegner sorgte noch kurzzeitig für Erheiterung, als er bei gleicher Bauernanzahl mit Springer gegen Dame remis anbot!
An den vorderen Brettern war das Geschehen komplizierter. Viktor übte Druck auf die Königsstellung seines Kontrahenten aus, aber dieser verteidigte sich geschickt, so dass kein materieller Vorteil entstand. Christian verlor währenddessen eine Figur und dazu in schlechterer Stellung sah alles nach einem Partieverlust aus. Dann griff der Gegner mit seiner Dame über c2 den Bauer b2 und den ungünstig positionierten Springer auf a4 an; prinzipiell ein guter Zug, wenn er vorher seinen Springer entwickelt hätte. So war der Zug falsch, denn es drohte Grundreihenmatt. Christian machte es dann spannend, weil er verdächtig lange nachdachte; dann fand er aber doch den richtigen Zug und der Gegner musste die Dame gegen Turm tauschen. Im folgenden Endspiel Dame gegen Turm und Springer hatte es Christian deutlich einfacher und gewann mit Damengabeln beide Figuren, so dass der Gegner aufgab.
In Erwartung des 2:1 Zwischenstandes hatte Viktor schon remis angeboten, was allerdings abgelehnt wurde. Dann kam es zum Turmendspiel mit zwei gegen einen Bauern für Viktor. Dieser Freibauer auf der a-Linie hätte eigentlich den Sieg bringen müssen, aber Viktor hatte sichtlich Konditionsprobleme: Um den Schachgeboten des Turms zu entgehen flüchtete er mit seinem König ohne Not vor seinem vorgerückten Freibauern auf die zweite Reihe und musste nun aufpassen, mit seinem eingeklemmten König nicht selbst matt zu gehen. Nachdem er nochmals den Siegeszug verpasste konnte er wenigstens in Zugwiederholung flüchten und die Parteien mussten den Punkt teilen – mithin 2,5 : 1,5 für uns.
Fazit: es war das erwartet schwere Spiel mit einem schmeichelhaften Mannschaftssieg; auch wenn Viktor einen halben Punkt verschenkt hat so hatte Christian viel Glück.
Und manchmal kann man auch auf ältere Geschwister hören!
Gerald Kirste