Anfänger- / Schnupperkurs
Nachdem der Anfängerkurs im Frühjahr dieses Jahres wegen Corona ausfiel planten wir ab dem 30. Oktober einen weiteren 10-tägigen Kurs. Leider warf uns die Pandemie erneut Knüppel zwischen die Beine, Lockdown im November für derartige Veranstaltungen war angeordnet.
Was tun? Sollten die umfangreichen Vorbereitungen umsonst gewesen sein? Schließlich hatte der Vorstand im Vorfeld die zahlreichen Anmeldungen entgegengenommen, eine Warteliste eingerichtet, alle Eltern per mail um Kontaktdaten gebeten, Hygieneregeln formuliert … Nach reiflicher Überlegung entschlossen wir uns, den Kurs am 30.10. noch abzuhalten, deklariert als einmaliger kostenloser Schnupperkurs. Das ist vertretbar, denn die Veranstaltung ist vergleichbar mit dem normalen Schulunterricht, der ja auch weiterhin statt findet.
Also erwarteten wir am 30.10. die Kinder. Die Teilnehmerzahl war auf 15 begrenzt, damit der notwendige Abstand eingehalten werden kann. Die Kinder mussten sich anfangs die Hände waschen, ihnen wurde ein Platz zugewiesen und sie mussten während der ganzen Stunde einen Mundschutz tragen. Das ganze Prozedere bereitete den Kindern keinerlei Schwierigkeiten, sie kennen das ja aus dem Schulunterricht. Wie selbstverständlich gingen sie mit diesem „Problem“ um.
Ich durfte den Kurs leiten. Wie schon bei meinem ersten Anfängerkurs vor ein paar Jahren saugten alle Kinder lernbegierig den Stoff auf. Einige hatten schon Vorkenntnisse, aber auch für diese gab es direkt etwas neues: Die Bedeutung der Koordinaten des Schachbrettes war unbekannt, 5 Minuten später nicht mehr. Wir besprachen die Gangart von Läufer, Turm, Dame, König und Bauer – alles wurde wissbegierig aufgesaugt. Ein Schüler wies darauf hin, dass es ja noch eine Rochade gibt. Dies sei doch „leicht“, das könnten wir doch auch nebenbei mit abhandeln. Ich zeigte kurz, dass es bei der Rochade doch einiges zu beachten gibt und kündigte an, dass die Rochade in einer späteren Stunde ausführlich besprochen wird mit zugehörigen Übungen.
Am Ende der Stunde kam ein Junge auf mich zu und bedankte sich ausdrücklich für „die schöne Stunde“. Da sage noch einer, die Jugend von heute habe keine Manieren …
Für mich war es toll – das Gefühl, den Kindern etwas vermittelt zu haben. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Wenn wir nur wüssten, wann es weitergehen kann.
Werner Rost