lichess - premove
lichess - Figuren fehlen - Was tun?
Manchmal kommt es vor, dass man auf dem Brett keine Figuren mehr sieht. Das ist zweifellos ein Fehler des lichess-Servers.
In der Regel kann man sich helfen, indem man
- rechts oben auf seinen Benutzernamen klickt
- dann auf "Figurenstil"
- hier einen anderen Stil auswählen
Nun sollten die Figuren wieder sichtbar sein.
lichess - Vorauszüge – Segen und Fluch – Daniel und der Geier
Da wir Schachspieler ja notgedrungen auf das Internet ausweichen, oft auf den lichess-Server, dienstags und freitags in unser Online-Vereinsheim, hier ein kleiner Tipp, der vermutlich nicht jedem bekannt ist.
Man kann schon mal mit der Maus seinen nächsten geplanten – legalen - Zug eingeben, und zwar während der Gegner noch am Zug ist. Hat der Gegner dann seinen Zug ausgeführt, dann erfolgt SOFORT der eigene Zug, sofern er noch legal ist. Das hat den Vorteil, dass man keine Zeit verbraucht. Es wird daher oft in Zeitnot genutzt. Wird der geplante Zug aber als Folge des gegnerischen Zuges unmöglich, dann muss man einen anderen Zug wählen.
Das Verfahren nennt sich „Vorauszüge“, neudeutsch „Premove“.
Um Premoves anzuwenden muss dies anhand der eigenen lichess-Benutzereinstellungen zulässig sein. Man findet die Premoves-Option folgendermaßen:
- Melde Dich auf lichess an
- Klicke auf Deinen Benutzernamen rechts oben
- Einstellungen
- Spielverhalten (Menue links)
- Zweite Option von oben: „Vorauszüge (Premoves), während der Gegner am Zug ist“
- hier „ja“ anklicken (ist oft schon voreingestellt)
Und dann kann es losgehen.
Allerdings kann diese trickreiche Spielweise auch zum Bumerang werden. Ein Beispiel zeigt die Zeitschrift „Schach“ in Heft 8/2020 auf Seite 6. In folgender Stellung ist Schwarz am Zug. Weiß befindet sich in horrender Zeitnot. Mit Txf3 kann er Remis erreichen, da Schwarz mit dem verbleibenden Läufer nicht matt setzen kann.
Also gibt Weiß Premove-artig den Zug Txf3 ein. Schwarz riecht den Braten und zieht Ld3. Damit wird der geplante Zug Txf3 unmöglich. Weiß war überrascht, musste einen anderen Zug eingeben und verlor so durch Zeitüberschreitung.
Dumm gelaufen.
Und was hat Daniel mit diesem Zeugs zu tun? Nun, ich denke mal etwa 20 Jahre zurück. Damals hatte Daniel einen Spaß daran, insbesondere in Blitzpartien mit Schwarz die Geier-Eröffnung zu zelebrieren. Dies ist eine Nebenvariante der Benoni-Verteidigung. Auf 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 folgt Se4. Der Zug ist nicht gerade großmeisterlich und wird daher sehr selten gespielt. Aber er zwingt Weiß zum Nachdenken, zum Zeitverbrauch und oft auch zu Fehlern.
Eines Schachabends war wieder mal Blitzen angesagt. Ich spielte mit Weiß gegen Daniel. Rasch waren die ersten zwei Züge absolviert. Und nun zog ich spaßeshalber 3.f3 (statt d5). Daniel griff – premove-artig – seinen Springer f6, seine Hand schwebte schon über e4. Dann sah er das Malheur, fuchtelte mit dem Springer in der Gegend herum und setzte ihn ungern, aber lachend, nach g8 zurück.
Zwischen f6 und Zentrumsrand
schwebte Daniel Efffers Hand!
Wir hatten beide Spaß!
Werner Rost