SVE 2 - 1. Spieltag – Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben

Bezirksklasse West ´18/´19       1. Spieltag – Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben

 

Zu Beginn der Saison ´18/´19 hat sich die Mannschaft für den 1. Spieltag gegen die Schachfreunde vom Brühler SK 6 erfreulich schnell gefunden. Da uns ein Spieler fehlte, hat sich dankenswerterweise Werner Friedrich bereit erklärt, uns auszuhelfen. Unser eigentlicher Mannschaftsführer Henrik Fritsch war auf einer Hochzeit eingeladen, weswegen ich seine Aufgaben übernahm. Auf dem Papier gingen wir zahlenmäßig als Favorit in das Rennen. Da alle (!!!) unsere Spieler äußerst vorbildlich frühzeitig erschienen waren, starteten die folgenden Partien fast pünktlich um 11:05 Uhr:

 

Br.    Rangnr.        SV Erftstadt 2              -       Rangnr.          Brühler SK 6

1      11             Spradley, Julian            -       41               Piastowski, Kurt

2      12             Blasche, Martin             -       42               Deichmann, Martin

3      13             Schnitzler, Andreas         -       43               Bock, Stefan

4      15             Weiher, Stefan              -       44               Engau, Fritz

5      2001           Dreser, Dominik             -       45               Keuper, Peter

6      2003           Wagner, Thorsten            -       47               Steppuhn, Simone

7      2006           Weiher, Dörte               -       48               Holzhey, Beate

8      22             Friedrich, Werner           -       6002             Ostermann, Frank

 

Die Partien starten größtenteils ruhig und ausgeglichen mit einer Ausnahme: Werner Friedrich hatte offensichtlich noch an dem Tag andere Termine, denn er schmetterte geradezu wie eine Maschine die Züge auf das Brett. Zwischendurch war die Stellung etwas undurchsichtig, da Werner früh Druck am Königsflügel aufbauen konnte, die gegnerischen Figuren dafür aber auch Einbruchsfelder erhielten. Schlussendlich übersah sein Gegner bei unrochiertem König eine entscheidende Taktik und gab folgerichtig nach Werners nächstem Zug auf. Der erste Punkt der Saison bzw. des Mannschaftskampfs und das nach etwas weniger als einer Stunde! Was kann man mehr von seinem Ersatzspieler erwarten?

 

8      22             Friedrich, Werner           -       6002             Ostermann, Frank     1:0

 

Mit dem Sieg im Rücken konnten wir befreit aufspielen. Alle Partien waren mehr oder minder ausgeglichen. Stefan und Dominik standen nach der Eröffnung etwas passiv, aber keiner ihrer beiden Gegner wollte (oder konnte) wirklich Kapital daraus schlagen. Dominik war dabei noch etwas glücklicher, weil sein Gegner in folgender Stellung die Gewinnkombination übersah:

 2018 09 23 Dominik

Weiß am Zug

 

Nach 14.c4! ist der Lc8 verloren, da ihm nach 14…Sf6 15.d5 La4 16.b3 kein Rückzugsfeld mehr zur Verfügung steht. Schwamm drüber, halber Punkt ist halber Punkt!

 

4      15             Weiher, Stefan              -       44               Engau, Fritz         ½:½

5      2001           Dreser, Dominik             -       45               Keuper, Peter        ½:½

 

Andreas und Dörte beendeten ihre Partien als nächstes. Andreas hatte in der Eröffnung nicht das ideale Figurensetup gewählt und stand etwas passiv. Nach einigen Abtauschen jedoch, gab die Stellung nicht mehr viel her und man einigte sich auf Remis.

 

3      13             Schnitzler, Andreas         -       43               Bock, Stefan         ½:½

 

Dörtes Spiel verlief ähnlich, mit dem Unterschied, dass sie weniger Zeit auf der Uhr hatte. Trotzdem willigte ihre Gegnerin nach kurzer Konsultation in das Remis ein.

 

7      2006           Weiher, Dörte               -       48               Holzhey, Beate       ½:½

 

So waren nach etwas mehr als anderthalb Stunden nur noch Martin, Thorsten und ich am spielen. Martin hatte nach einer sehr gewagten Eröffnungswahl seines Gegners seinen anfänglichen Vorteil wieder verloren. Nachdem sein Gegner aber den falschen Mittelspielplan verfolgte, übersah er, in bereits schlechterer Stellung, folgende Kombination:

 

 2018 09 23 Martin

Schwarz am Zug

 

Nach 16…Sc6? folgte 17.Dd5! mit Aufgabe. Ein schöner Schlusspunkt und es bewahrheitet sich mal wieder: „Never play f6!“.

 

2      12             Blasche, Martin             -       42               Deichmann, Martin    1:0

 

Thorsten spielte eine sehr ausgeglichene Partie, in der seine Gegnerin aber irgendwann den Faden verlor und ohne Not einen Bauern einstellte. Danach war es ein Spiel auf ein Tor und Thorsten verwandelte seinen Vorteil in einen sicheren Punkt!

 

6      2003           Wagner, Thorsten            -       47               Steppuhn, Simone     1:0

 

Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass wir damit auch den Mannschaftskampf vorzeitig für uns entschieden hatten. Eine großartige Leistung der Mannschaft! Damit konnte ich als letzter verbliebener Spieler getrost weiterspielen und meine eigene Partie erfolgreich vermurksen…

 

Nach einer ungenauen Eröffnungsbehandlung meines Gegners hatte ich alsbald die Stellung ausgeglichen. Nach einigem Manövrieren konnte ich mein Spiel gegen den schwachen gegnerischen Isolani aufziehen, bis wir zu folgende Stellung erreichten:

 

2ß18 09 23 Julian

Schwarz am Zug

 

In meinem Übermut meinen Gegner die ganze Zeit kontrolliert zu haben, wollte ich nach 24…Sxe4 25.Sxe4 e5 mit Vorteil ins Endspiel überleiten. Auch den einzig richtigen Zug 24…Sh4 hatte ich berechnet und abgewogen, entschied mich aber dagegen, weil ich bessere Siegchancen im Endspiel sah. Zumindest so lange, bis mein Gegner kaltschnäuzig mit 25.Txd4 sämtliche Träume wie eine Seifenblase platzen ließ. Mein (durchaus manchmal funktionierendes) Gehirn hatte die andere Schlagmöglichkeit noch nicht einmal in Betracht gezogen! Ein waschechter Patzerzug. In der Folge versuchte ich noch über zweieinhalb Stunden die Stellung zu halten, verlor aber am Ende zurecht. Die gute alte Geschichte mit dem Tag loben…

 

1      11             Spradley, Julian            -       41               Piastowski, Kurt     0:1

 

Fazit: Mit einem klaren 5:3 Sieg gegen die Schachfreunde des Brühler SK 6 startet die 2. Mannschaft erfolgreich in die Saison. Auch wenn man hier und da noch gemerkt hat, dass nach der langen Sommerpause die Praxis etwas fehlt, war unser Mannschaftssieg nie gefährdet. Den einzigen Schönheitsmakel verschuldete ich (leider) selbst. Lustigerweise (oder doch eher traurigerweise?) dauerte meine Partie länger als die ersten 5 zusammen.

 

Br.    Rangnr.        SV Erftstadt 2              -       Rangnr.          Brühler SK 6         18:14

1      11             Spradley, Julian            -       41               Piastowski, Kurt     0:1

2      12             Blasche, Martin             -       42               Deichmann, Martin    1:0

3      13             Schnitzler, Andreas         -       43               Bock, Stefan         ½:½

4      15             Weiher, Stefan              -       44               Engau, Fritz         ½:½

5      2001           Dreser, Dominik             -       45               Keuper, Peter        ½:½

6      2003           Wagner, Thorsten            -       47               Steppuhn, Simone     1:0

7      2006           Weiher, Dörte               -       48               Holzhey, Beate       ½:½

8      22             Friedrich, Werner           -       6002             Ostermann, Frank     1:0

 

Am nächsten Spieltag, den 07.10, werden wir auswärts in Dormagen versuchen, den Schachfreunden SV Dormagen 2 Punkte zu stehlen. Bis dahin!