Spielbericht 13.11.2011

Spielbericht zum 3. Spieltag der 2. Kreisklasse (West) am 13.11.2011:

 

4. Mannschaft SVE schlägt Satranc III 5 : 1

 

Wieder einmal schaute der Wettergott auch an diesem Spieltag mit strahlend blauem Himmel auf das Spiellokal City-Hotel unseres Gegners Satranc 2000 in Köln (Nähe Neumarkt). Natürlich lachte der Sonnenplanet speziell auf unsere 4. Mannschaft!

Der im Jahr 2000 in Köln-Mülheim von Türken gegründete Verein trat in diesem Spiel mit einer internationalen Mannschaft,(1 junge türkische, leider blinde Frau, 2 erwachsene türkische Männer, 2 junge türkische Brüder und ein Spanier) an.

Am 6. Brett gab es bei uns wieder eine Änderung. Die junge Anna Wagner vertrat ihre Vorgänger würdig.

Dies war eine Spieltag der verlorenen Türme. Bei meinem ersten Rundgang stand bei Vincents Gegner ein Turm von ihm neben dem Schachbrett, auf seiner Seite nur eine Leichtfigur seines Gegners. Auch Pascal meinte, mit einem Turm auszukommen, und Günter ist sowieso voller Gottvertrauen auf seine Kombinationsgabe und legt wenig Wert auf den Verlust von Qualitäten.

Anna schien mir einen ganzen Offizier verloren zu haben, aber vielleicht habe ich auch nicht richtig hingesehen. Bei Gerd an Brett 1 standen noch alle Figuren auf dem Brett, und bei einem weiteren Rundgang nach einer Stunde fehlte auf beiden Seiten nur 1 Bauer und die Partie sah recht verkrampft aus. Meine Partie war ausgeglichen.

Nach ca. einer Stunde erfolgte eine Gratulationscour zu Vincent, der den ersten Punkt für Erftstadt geholt hatte.

Nach ca, 1 ½ Stunden erhob sich Günter mit strahlendem Gesicht von seinem Platz, der wieder mit einer schönen Kombination den kurz rochierten König seines spanischen Gegners in ein unabwendbares Matt gebracht hatte. Ach, wäre das im Endspiel der Fussball-Europameisterschaft im nächsten Jahr doch auch so schön! (2 : 0 für Erftstadt)

Neben mir an Brett 4 (einer der beiden jungen Brüder-ca. 16 Jahre alt) hatte sich Pascal inzwischen auch Vorteile erspielt, holte sich eine neue Dame, zog den Gegner bis auf den König aus und setzte ihn letztendlich matt. Bemerkemswert ist das Beharren dieses jungen Gegners auf das Weiterspielen bis zum bitteren Ende in der Hoffnung, es könnte ja noch ein Patt werden. (3:0 für Erftstadt)

Ich hatte das Gefühl, langsam Oberwasser zu bekommen, aber mein Gegner fand sehr aufmerksame Gegenzüge, sodass ich auf einen Mattangriff zugunsten von Materialgewinn verzichtete.

Nach mehr als zwei Stunden suchte Gerd an Brett 1 den Rat des Mannschafftsführers zu einem Remisangebot seiner blinden Gegnerin, das auch angenommen wurde. Es standen immer noch 30 Figuren auf dem Brett. (3,5 für Erftstadt, der Sieg war errungen!)

Ich hatte den kleineren Bruder von Brett 4 (ca. 1 Jahr jünger) allmählich so weit, dass ich mir mit 2 parallel laufenden Bauern eine neue Dame holen konnte. Nunmehr spielte ich nicht mehr auf Materialgewinn, sondern auf Matt. Einmal konnte der gegnerische König mir noch entwischen, aber dann konnte mein Gegenspieler nichts mehr gegen ein klassisches Matt auf meiner Grundlinie tun. Auch hier fiel mir auf, dass er tatsächlich in der Hoffnung auf ein Patt bis zum Matt spielte. (4,5 für Erftstadt)

An Brett 6 kämpfte noch Anna, die zwar einen Mehrspringer hatte, aber auf der anderen Seite auch der latenten Bedrohung durch ein Grundlinienmatt ausgesetzt war. Zur Abwehr dieser Gefahr durfte ihr Turm die E-Reihe oder die 8. Linie nicht verlassen. Leider verliessen sie in Erwartung eines möglichen Sieges etwas die Konzentrationskräfte, sodass der Gegner nach und nach ihre Mehrbauern abräumte. Und dann der Schreck des Tages, sie entfernte ihren Turm aus der Mattverteidigung. Diverse Mitglieder unserer Mannschaft wandten sich ab und bedauerten, dass dieser sichere Punkt nun verloren war. Als wir uns wieder hinwandten, bemerkten wir, dass die Partie noch weitergespielt wurde. Der Gegner hatte das Matt nicht gesehen! So eingte man sich vorsichtshalber für uns auf 1 Remis; damit war unser 5 :1-Sieg perfekt.

Als Fazit kann man sagen, dass unsere Jugend, auch in neuer Formation, sich wieder einmal bewährt hat, auch die Anna wird noch mehr Standfestigkeit erreichen, und dass diesmal auch die alte Garde mithalten konnte. Insbesondere Gerd an Brett 1 hatte es schwer, zum einen mit dem ganzen Aufwand, der mit dem Spiel gegen einen blinden Menschen verbunden ist, zum anderen mit der Taktik seiner Gegnerin, die jedem Tauschversuch auswich und die Partie für ein Remis offen halten konnte.

Die gegnerische Mannschaft war nicht besonders stark, hat mit dieser schon 3 von 4 Begegnungen verloren. Allerdings versprechen meiner Meinung nach die beiden jungen Brüder, wenn sie beim Schach bleiben, eine gute Entwicklung.