SVE 2 - 5. Spieltag – Once, when we were young…

Zu Jahresbeginn empfing die 2. Mannschaft die Schachfreunde der SG Porz 6. Zum ersten Mal in dieser Saison kamen wir ohne Ersatzspieler aus. Nach kurzer Verzögerung wurde uns bewusst, dass wir uns heute gegen eine reine Jugendmannschaft, in der kaum ein Spieler älter als 14 Jahre ist, behaupten müssen. Auf dem Papier waren wir, wie bereits so oft in dieser Saison, der Favorit, aber gerade bei jüngeren Spielern kann die tatsächliche Spielstärke auch gerne mal um 100-200 Punkte über der tatsächlichen DWZ liegen. Es kam zu folgenden Paarungen:

 

Br.       Rangnr.          SV Erftstadt 2           -           Rangnr.          SG Porz 8

1          10                    Grothues-Lay, Kay     -           59                    Sabirov, Rafael

2          11                    Spradley, Julian         -           60                    Ramien, Dina

3          12                    Blasche, Martin          -           62                    Kazimov, Alis

4          13                    Schnitzler, Andreas    -           63                    Laudwein, Jakob

5          15                    Weiher, Stefan           -           8001                Ramien, Hannah

6          2001                Dreser, Dominik         -           8002                Sinner, Joselyne

7          2003                Wagner, Thorsten      -           8003                Nanu, Andreas-Christian

8          2006                Weiher, Dörte             -           8004                Kazimzada, Sahin

Die Partien entwickelten sich zunächst zähe. Martin hatte es eilig und wickelte die Eröffnung und das frühe Mittelspiel schnell ab. Leider entschied er sich für die falsche Idee und musste fortan aufgrund seines inaktiven, eingesperrten Turms mit einer passiven Stellung leben. Zusätzlich verlor er durch eine Kombination zwar einen Bauern, konnte damit aber im Gegenzug in ein Turmendspiel abwickeln. Für all unsere Leser möchte ich noch einmal kurz die wichtigsten beiden Regeln für Turmendspiele wiederholen:

  1. Turmaktivität ist alles!
  2. Alle Turmendspiele sind Remis!

Da Martin sich eifrig an Regel 1 hielt, war Regel 2 nur die (beinahe) logische Konsequenz.

3          12                    Blasche, Martin          -           62                    Kazimov, Alis             ½:½

Sehr ruhig, fast schon zu ruhig, gewann Thorsten als nächstes seine Partie. Sein Gegner machte keine Anstalten selbst aktiv zu werden, weswegen Thorsten den Druck peu à peu erhöhte, bevor sein Gegner zunächst die erste, dann die zweite Figur und schlussendlich die Partie verlor.

7          2003                Wagner, Thorsten      -           8003                Nanu, Andreas           1:0

Vergleichbar ereignislos dümpelte auch Andreas‘ Partie vor sich her. Nach einer ausgeglichen Eröffnungsphase und einem höhepunktarmen Mittelspiel bot keiner der beiden Kontrahenten genügend Angriffsfläche, um wirklich auf Sieg zu spielen. Nach der Abwicklung in ein blockiertes Läuferendspiel wurde der Punkt folgerichtig geteilt!

4          13        Schnitzler, Andreas                -           63                    Laudwein, Jakob        ½:½

Einen rabenschwarzen Tag erwischte Dörte. Nach einer vermeintlich missglückten Eröffnung konnte sie zeitnahe den f7-Bauern gewinnen und gleichzeitig den schwarzen König an der Rochade hindern. Leider verwendete Dörte fast ihre gesamte Bedenkzeit im Anschluss darauf den finalen K.O. zu finden. Somit musste sie in der Folge mehr als 20 Züge in unter 10 Minuten spielen, was sie aber mit Bravour meisterte. Wie so oft ist es jedoch gerade der Zug kurz nach der Zeitkontrolle, der am verhängnisvollsten ist:

21.01.19 Dörte Weiher 

Weiß am Zug

Weiß hat einen Freibauern auf der a-Linie und somit einen leichten Vorteil. In einer spannenden Partie ist es nach einer Zeitnotphase zutiefst menschlich, dass die Anspannung nachlässt und man den nächsten Zug meist unbedachter spielt. Mit 41.Lxf3? Txf3! dringt der schwarze Turm in die weiße Stellung ein und drängt den weißen König ab. Der Mehrbauer fiel im nächsten Zug und die Partie war nicht mehr zu retten.

 8         2006                Weiher, Dörte             -           8004                Kazimzada, Sahin      0:1

Stefans Gegnerin war „kaum“ jünger als er selbst, lieferte ihm aber einen verbissenen Kampf. Nachdem Stefan bereits früh einen Bauern gewinnen konnte, gestaltet sich die Partie sehr einseitig. Seine Gegnerin prüfte dann noch Stefans Endspielwissen im bekannten Endspiel König und 5 Bauern gegen König. Auch diese letzte Hürde meisterte Stefan souverän und stellte die Weichen auf Mannschaftssieg!

5          15                    Weiher, Stefan           -           8001                Ramien, Hannah        1:0

In meiner eigenen Partie misslang der einzigen erwachsenen Gegnerin die Eröffnung. In der Folge entschied ich mich aber für den schlechteren Mittelspielplan und konnte lange Zeit trotz gedeckten Freibauern mit einer nur leicht besseren Stellung weiterspielen. Nach einigen Abwicklungen jedoch, wendete sich das Blatt zu meinen Gunsten und schlussendlich übersah meine Gegnerin eine einfache Bauerngabel. Eine durchaus interessante Partie mit einem etwas unrühmlichen Ende!

2          11                    Spradley, Julian         -           60                    Ramien, Dina             1:0

Kay war zu dem Zeitpunkt bereits am Warten. In einer sehr ausgeglichenen Partie übernahm Kay mehr und mehr die Führung und konnte mit seinen Schwerfiguren die offene e-Linie in Beschlag nehmen. Anstatt defensiv weiterzuspielen unternahm sein Gegner den wahrscheinlich etwas zu abenteuerlichen Versuch seinen Königsflügel nach vorne zu werfen und bot dann mit knapp 5 Minuten verbliebener Bedenkzeit in folgender Stellung Remis an:

 21.01.19 Kay Grothues Lay

Schwarz am Zug

Zu diesem Zeitpunkt hatte Kay noch mehr als eine Stunde Bedenkzeit. Somit war er in der komfortablen Lage die Resultate der anderen Partien abzuwarten, bevor er sich entscheiden musste. Am Ende willigte er in das Remis, welches gleichzeitig den Mannschaftssieg sicherstellte, ein, was aber durchaus schmeichelhaft für seinen Gegner war, der in dieser Stellung in ernsthaften Schwierigkeiten steckt. Der weiße König steht offen und Schwarz muss den weißen Angriff nicht fürchten. Sei’s drum!

1          10                    Grothues-Lay, Kay     -           59                    Sabirov, Rafael          ½:½   

Als letztes kämpfte Dominik noch um den vollen Punkt in der interessantesten Partie des Tages. In einem umkämpften Mittelspiel sperrte seine Gegnerin ihren eigenen Läufer unrettbar ein. Nachdem Dominik selbigen schlug, entstand ein paar Züge später folgende Stellung:

 21.01.19 Dominik Dreser

Weiß am Zug

Die Stellung ist für Weiß gewonnen, doch gibt es noch den ein oder anderen Fallstrick, den es zu umschiffen gilt. Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten den Vorteil zu realisieren. Eine ist bspw. den weißen c-Bauern laufen zu lassen (mit 55.Kd6!). Der eigene Turm opfert sich für den h-Bauern, der Springer notfalls für den g-Bauern. Sollte Schwarz dasselbe mit seinem Turm und unserem vorderen c-Bauern vorhaben, verbleibt Weiß immer noch mit dem hinteren c-Bauern. Angesichts Dominiks Partiezug 55.Ke4? mit Remisangebot darf man sich aber nicht ärgern, da nach 55…Ta4+ 56.Kf5 Th4! kein Gewinnvorteil mehr verleibt.

6          2001                Dreser, Dominik         -           8002                Sinner, Joselyne        ½:½

Fazit: Once, when we were young… Heute hat sich gegen eine äußerst junge gegnerische Mannschaft gezeigt, dass die 2. Mannschaft noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Der Sieg war in der Höhe sogar etwas schmeichelhaft für die Gegner, da wir durchaus noch drei Partien mehr hätten gewinnen können. So bleibt Erftstadt 2 weiterhin auf Aufstiegskurs! Wir haben bereits jetzt 4 Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz.

Br.Rangnr.SV Erftstadt 2-Rangnr.SG Porz 818:14
1 10 Grothues-Lay, Kay - 59 Sabirov, Rafael ½:½
2 11 Spradley, Julian - 60 Ramien, Dina 1:0
3 12 Blasche, Martin - 62 Kazimov, Alis ½:½
4 13 Schnitzler, Andreas - 63 Laudwein, Jakob ½:½
5 15 Weiher, Stefan - 8001 Ramien, Hannah 1:0
6 2001 Dreser, Dominik - 8002 Sinner, Joselyne ½:½
7 2003 Wagner, Thorsten - 8003 Nanu, Andreas-Christian 1:0
8 2006 Weiher, Dörte - 8004 Kazimzada, Sahin 0:1

Am nächsten Spieltag, den 17.02.19, werden wir Zuhause auf die Mannschaft der SF Köln-Müngersdorf 1 treffen. Bis dahin!

SVE 2 - 4. Spieltag - c3 oder nicht c3, das ist hier die Frage…

Zum Jahresabschluss traf die 2. Mannschaft auf die Bergischen SF 5. Im Vorfeld hatten wir die Rumpfmannschaft schnell zusammen, die lediglich durch Lukas und unser neues Mitglied Kai Bergert erstmalig ergänzt wurde. Nach 45 Minuten Fahrt (!) versammelten sich alle Mitglieder, um als haushoher Favorit (zumindest auf dem Papier) ins Rennen zu gehen. Es kam zu folgenden Paarungen:

Br.       Rangnr.          Bergische SF 5         -           Rangnr.          SV Erftstadt 2          

1          33                    Schüers, Christian      -           10                    Grothues-Lay, Kay    

2          34                    Selbach, Johannes    -           11                    Spradley, Julian        

3          35                    Friske, Hans               -           12                    Blasche, Martin         

4          36                    Dehl, Robert               -           13                    Schnitzler, Andreas   

5          37                    Fey, Helmut                -           14                    Fritsch, Henrik           

6          38                    Werner, Joachim       -           16                    Mevis, Jan-Lukas      

7          39                    Bernecker, Jan          -           2003                Wagner, Thorsten     

8          40                    Hoffmann, Julian       -           64                    Bergert, Kai   

Überraschenderweise entwickelten sich die Begegnungen zunächst sehr ausgeglichen. Unser Ersatzspieler Kai (der „Neue“) biss sich nach einer leicht besseren Eröffnungsphase die Zähne an seinem jugendlichen Gegner aus. Auf dem Papier bestand zwar ein eklatanter DWZ-Unterschied, jedoch spielte Kais Gegner wesentlich stärker. Das Ende vom Lied war eine wahrscheinlich leicht bessere Stellung, in der Kai aber keine großartigen Ideen mehr einfielen. Trotzdem kein schlechter Einstand gegen einen unberechenbaren Gegner!

8          40                    Hoffmann, Julian       -           64                    Bergert, Kai                ½:½

Auch Thorsten hatte seine liebe Müh und Not gegen den zweiten jugendlichen Gegner. Nach einer etwas aktiveren Eröffnung konnte Thorsten sich keinen entscheidenden Vorteil erspielen, sodass es zu folgender Stellung kam:

 2018 12 13 Thorsten

Schwarz am Zug

Auch wenn Weiß über einen Mehrbauer verfügt, ist die Stellung objektiv ausgeglichen. Das Hauptproblem ist die offene Königsstellung und natürlich der weit vorgerückte a-Bauer. Die beste Strategie für Schwarz wäre es gewesen, mit 46…Kg7 abzuwarten, ob Weiß die Partie überzieht. Zu unserem Glück verlor Thorstens Gegner aber die Geduld und stellte seinen d-Bauern ohne Not ein. In der Folge übersah Thorsten zwar die direkte Mattkombination, gewann aber am Ende jedoch sicher. Ein schwer erkämpfter Punkt!

7          39                    Bernecker, Jan          -           2003                Wagner, Thorsten      0:1

Wie bereits sein literarisches Vorbild Hamlet, befand sich auch Henrik bereits in der Eröffnung im Zwiespalt: c3 oder nicht c3? Leider entschied er sich für zweiteres und fand sich alsbald in ernsthaften Zeitschwierigkeiten wieder. Somit kam es, wie es kommen musste und Henrik übersah bei einer eigenen Kombination, dass die gegnerische Dame doch noch gedeckt war. Ohne den gegnerischen Zug abzuwarten, gab er auf. Sehr edelmütig, aber Hamlet erging es am Ende auch nicht viel besser…

5          37                    Fey, Helmut                -           14                    Fritsch, Henrik            1:0

Als nächstes beendete Martin seine Partie siegreich. Nach einer wiederum leicht besseren Eröffnung verflachte die Partie zusehend. Das wurde Martin dann irgendwann zu bunt und er packte die sprichwörtliche Brechstange aus. Der Gegner schien dadurch so irritiert zu sein, dass er erst einen, dann zwei Bauern und schlussendlich auch noch seinen Springer verlor. Ein weiterer (Kampf-)Sieg, ein weiterer Punkt.

3          35                    Friske, Hans               -           12                    Blasche, Martin          0:1

Kay hatte in einer für ihn typischen leicht besseren Stellung auf einmal einfach einen Bauern eingestellt, spielte aber im selben Tempo weiter, sodass ich mir nicht sicher bin, ob sein Gegner begriff, dass er einen Vorteil hatte. Im Folgenden unternahm er nämliche keinerlei ernsthafte Versuche aktiv auf Gewinn zu spielen und so ging die Partie in ein ausgeglichenes Endspiel über. Kay behielt aber einen kühlen Kopf, wickelte in ein gewonnenes Bauernendspiel ab und konnte letztlich den vollen Punkt einheimsen!

1          33                    Schüers, Christian      -           10                    Grothues-Lay, Kay     0:1

Somit fehlte uns zum Mannschaftssieg nur noch ein Punkt, den erfreulicherweise Andreas zeitnahe beisteuerte. In einer von seinem Gegner sehr passiv angelegten Partie konnte er Stück für Stück sich einen Vorteil erarbeiten. Getreu dem Motto „Rochade ist was für Schwächlinge“ befand sich der gegnerische König im Kreuzfeuer. Andreas schnürte seinen Gegner regelrecht ein, sodass es zu folgender Stellung kam:

 2018 12 13 Andreas

Schwarz am Zug

Anstatt jetzt vorschnell auf den endgültigen Gewinn des Lb2 zu spielen, folgte Andreas der Maxime, dass wenn der Gegner zum Warten verdammt ist, man seine eigene Stellung erst maximal verbessert. Die einzige Figur, die aktuell keine Rolle spielt, ist der schwarze König, den Andreas mit 40…Kd7! aktiviert. Die fruchtlosen gegnerischen Versuche sich einen Freibauern am Königsflügel zu schaffen, wehrte Andreas mühelos ab und gewann in der Folge den Läufer und die Partie. Für mich die schönste Partie an diesem Tag!

4          36                    Dehl, Robert               -           13                    Schnitzler, Andreas    0:1

Damit war der Mannschaftskampf gewonnen und es ging lediglich um die Kür. Leider hatte Lukas mit seiner fehlenden (Schach-)Praxis zu kämpfen. Die Partie war lange ausgeglichen, bis der Gegner einen Bauern nennen wir es „opferte“, um gegen den im Zentrum verbliebenen König zu spielen. Unglücklicherweise übersah Lukas etwas später eine Mattkombination und musste folgerichtig aufgeben. Schade, aber mit etwas mehr Praxis, passiert das nicht noch einmal!

6          38                    Werner, Joachim       -           16                    Mevis, Jan-Lukas       1:0

Und ab diesem Zeitpunkt lief die Uhr. 30 Minuten verblieben mir, bevor ich meinen Mannschaftskameraden beim anschließenden Essen eine Runde spendieren „musste“. Nach einer unspektakulären Partie, in der mein Gegner drei (!!!) Mal in 36 Zügen überhaupt sich über seine eigenen 4 Reihen hin weg bewegt hat und in der ich das durchaus interessante Manöver Dd1-d2-e2-f1 kennen lernen durfte, konnte ich aber nach handgestoppten 7 Minuten und 34 Sekunden die Partie mit einer simplen Kombination gewinnen.

2          34                    Selbach, Johannes    -           11                    Spradley, Julian         0:1

Fazit: Der Jahresabschluss war ein kampfbetonter Arbeitssieg mit geringen Schönheitsmakeln. Am Ende des Tages hätte der Sieg auf dem Papier etwas höher ausfallen müssen, was von sehr couragiert aufspielenden Gegnern verhindert wurde. Am Ende zählen die 2 entführten Mannschaftspunkte. Damit stehen wir punktgleich mit Euskirchen auf den ersten beiden Aufstiegsplätzen und haben bereits jetzt 3 Mannschaftspunkte Vorsprung auf den 3. Platz. So kann das Schachjahr 2019 gerne weiter gehen!

Br.       Rangnr.           Bergische SF 5          -           Rangnr.           SV Erftstadt 2             13:19

1          33                    Schüers, Christian      -           10                    Grothues-Lay, Kay     0:1

2          34                    Selbach, Johannes    -           11                    Spradley, Julian         0:1

3          35                    Friske, Hans               -           12                    Blasche, Martin          0:1

4          36                    Dehl, Robert               -           13                    Schnitzler, Andreas    0:1

5          37                    Fey, Helmut                -           14                    Fritsch, Henrik            1:0

6          38                    Werner, Joachim       -           16                    Mevis, Jan-Lukas       1:0

7          39                    Bernecker, Jan          -           2003                Wagner, Thorsten      0:1

8          40                    Hoffmann, Julian       -           64                    Bergert, Kai                ½:½

Am nächsten Spieltag, den 20.01.19, werden wir Zuhause auf die Schachfreunde der SG Porz 8 treffen. Bis dahin wünscht die 2. Mannschaft allen Lesern ein frohes Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue (Schach-)Jahr!

SVE 2 - 3. Spieltag – Knapper als nötig – Zweite gewinnt 17-15 gegen Kerpen 2

Dass der Mannschaftskampf gegen Kerpen 2 kein Selbstläufer werden wird, war uns schon bei der Vorbereitung des Kampfes klar. Martin Blasche hatte schon weit im Vorfeld angekündigt, dass er an diesem Termin verhindert sein wird. Relativ kurzfristig fielen dann auch noch Julian Spradley und Lukas Mevis aus und mussten ersetzt werden. Dies war teilweise auch dem wegen des Volkstrauertages nach hinten verlegten Spielbeginn auf 13 Uhr geschuldet.

Die dritte Runde verlief viel spannender als zunächst von allen Beteiligten gedacht, obwohl Kerpen 2 auch nicht mit der bestmöglichen Aufstellung antrat. Kerpen 2 erwies sich als viel unangenehmer zu spielen als erwartet. Trotz teilweise großen nominellen Vorteilen an den Brettern konnte die Zweite nicht zeigen, dass sie  eindeutiger Favorit in diesem Kampf war.

Es kam zu folgenden Partien:

Br.

SV Erftstadt 2

-

SK Kerpen 2

1

Grothues-Lay, Kay (1796)

-

Schlegel, Andreas (1720)

2

Schnitzler, Andreas (1704)

-

Weymans, Gottfried (1509)

3

Fritsch, Henrik (1632)

-

Dujmovic, Marin (---)

4

Weiher, Stefan (1586)

-

Rahi, Zafar (1688)

5

Dreser, Dominik (1557)

-

Wöstmann, Mathias (1387)

6

Wagner, Thorsten (1672)

-

Vogelfänger, Daniel (1273)

7

Weiher, Dörte (1308)

-

Hund, Wolfgang (1608)

8

Schopp, Jan (1655)

-

Bollerey, Markus (1104)

Zunächst bot Kay Grothues-Lay nach gut einer Stunde am Spitzenbrett remis, da er mit den schwarzen Figuren Ausgleich gegen Andreas Schlegel, der DWZ-mäßig fast auf Augenhöhe ist, erreichte und sich die restlichen Partien in die erwartete Richtung entwickelten. Henrik Fritsch hatte schon einen Bauern mehr, Thorsten Wagner hatte schon viel Raumvorteil und Stefan Weiher war in der aktiveren Rolle. Andreas Schnitzler hatte ebenso eine angenehmere Stellung erreicht. Das Angebot wurde auch vom Gegner umgehend angenommen.

Zwischenstand: 2-2

Wenig später einigte sich Dominik Dreser mit seinem Widersacher auf eine Punkteteilung. Eigentlich hatten wir an diesem Brett mit mehr als nur einer Punkteteilung gerechnet, aber Dominik war etwas unpässlich. Passiert – trotzdem sahen wir frohen Mutes dem Rest des Kampfes entgegen.

Zwischenstand: 4-4

Dass der Optimismus angebracht war, zeigte sich etwa 30 Minuten später. Thorstens Gegner Daniel Vogelfänger erlaubte eine schöne mehrzügige Kombination, die am Damenflügel startete, dann am Königsflügel weiterging um schließlich wieder am Damenflügel mit dem Eindringen eines Turms in des Gegners Reihen den Gegner Turm und Figur gekostet hätte. Dies ließ sich der Kerpener Spieler aber nicht mehr zeigen und gab auf.

Zwischenstand: 7-5

Wiederum etwa 30 Minuten später erzielte Kerpen den Ausgleich, da Stefan leider seinem Gegner gratulieren musste. Was war passiert? Stefans Angriff schlug nicht durch und sein Gegner konnte mit seinen Leichtfiguren Stefans Dame jagen. Leider hatte die Jagd auf die Dame zur Folge, dass diese auf ein Feld musste, welches eine Springergabel auf Dame und Läufer ermöglichte. Ein Figurenverlust war die Folge. Mit diesem Vorteil ging Stefans Gegner dann zum erfolgreichen Angriff über.

Zwischenstand: 8-8

Die erneute Erftstädter Führung erzielte dann nur 5 Minuten später unser Ersatzspieler aus der Dritten Jan Schopp, dem an dieser Stelle für seinen Einsatz wiederum gedankt sei. Nach zunächst relativ ausgeglichenem Partieverlauf übersah sein Gegner ein Abzugsschach, welches diesen dann eine Qualität kostete. Jan setzte sich im Endspiel mit Turm gegen Springer dann sicher durch.

Zwischenstand: 11-9

Jetzt spielten noch Andreas, Henrik und Dörte Weiher. Während Andreas und Henrik nominell eigentlich überlegen sein sollten, war Dörte auf Grund eines DWZ-Nachteils von ca.300 Punkten nicht gerade in der Favoritenrolle. Andreas konnte gegen die zähe Verteidigung kein Mittel finden. Henrik verrechnete sich und musste zwischenzeitlich statt eines Mehrbauers mit einem Minusbauern leben. Dank einiger geschickter Turmzüge konnte er sich den Bauern aber zurückholen. Daraufhin einigten sich sowohl Henrik als auch Andreas nach gut drei Stunden Spielzeit mit ihren Gegnern auf eine Punkteteilung. Mindestens ein Mannschaftspunkt war somit gesichert.

Zwischenstand: 15-13

Der Ausgang des Mannschaftskampfes hing jetzt ausgerechnet von dem Brett ab, an dem wir den größten nominellen Nachteil hatten. Leider war der Nachteil nicht nur nominell, sondern zeigte sich mittlerweile auch auf dem Brett. Dörte hatte einen Bauern bei unangenehmer Stellung weniger. In der Folge kam es auch zu Stellungen, in denen Dörte mit zwei Minusbauern, aber der Aussicht auf baldigen Rückgewinn eines Bauern weiterspielen musste. Die beiden Kontrahenten landeten dann zunächst in einem Dame-Turm-Endspiel, welches Dörte umsichtig verteidigte. Nach geschicktem Damentausch konnte Dörte die beiden Bauern auf dem Damenflügel mit ihrem b-Bauern festlegen, so dass jetzt im Turmendspiel immer eine Angriffsmarke am entfernten Flügel vorhanden war. Am Königsflügel standen sich nun jeweils 3 Bauern auf jeder Seite gegenüber. Zu unserem Glück fand der Kerpener Spieler keinen Plan, seinen Mehrbauern gewinnbringend einzusetzen und die Partie endete nach gut 5 Stunden mit einem Friedensschluss. Äußerst stark gekämpft, Dörte!

Dörte durfte nun zu Recht, die Gratulationen der verbliebenen Mannschaftsmitglieder über sich ergehen lassen.

Endstand: 17-15

Die Einzelergebnisse im Überblick:

Br.

SV Erftstadt 2

-

SK Kerpen 2

17:15

1

Grothues-Lay, Kay

-

Schlegel, Andreas

½:½

2

Schnitzler, Andreas

-

Weymans, Gottfried

½:½

3

Fritsch, Henrik

-

Dujmovic, Marin

½:½

4

Weiher, Stefan

-

Rahi, Zafar

0:1

5

Dreser, Dominik

-

Wöstmann, Mathias

½:½

6

Wagner, Thorsten

-

Vogelfänger, Daniel

1:0

7

Weiher, Dörte

-

Hund, Wolfgang

½:½

8

Schopp, Jan

-

Bollerey, Markus

1:0

Fazit: Viel spannender als nötig verlief der Kampf. Das gesamte Team kann sich insbesondere bei Dörte bedanken, denn außer Thorsten, Jan und Dörte zeigten alle nur durchschnittliche Leistungen. Dieses Mal ist die Mannschaft noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.

Nach 3 Spieltagen liegt die Zweite punktgleich mit dem Tabellenführer auf Rang 2.

Ausblick: Am 09.12.2018 geht es für die Zweite ins Bergische. Beim Tabellensechsten - den Bergischen Schachfreunden 5 - sollten wir aber wieder mal ansatzweise unser Potential ausschöpfen, wenn wir nicht auf die Nase fallen wollen.